Forscher untersuchen Putenherzen – Rückschlüsse auf Herzerkrankungen beim Menschen?19. Dezember 2017 Prof. Dr. Getu Abraham und Promovendin Caroline Schoeller. Foto: Privat Tiermediziner der Universität Leipzig untersuchen in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt, wie sich die Herzen gemästeter Puten verschiedenen Alters verändern und welche Auswirkungen die Massentierhaltung auf die Gesundheit der Tiere hat. Projektleiter Prof. Dr. Getu Abraham und die Promovendin Caroline Schoeller vom Institut für Pharmakologie, Pharmazie und Toxikologie der Veterinärmedizinischen Fakultät wollen in den kommenden drei Jahren analysieren, wie sich die Rezeptoren in den Herzzellen der Puten mit zunehmendem Alter verändern und dadurch auch neue Erkenntnisse über Herzkrankheiten des Menschen gewinnen. Diese Forschung wird durch eine zweckgebundene Spende eines Unternehmens aus dem Bereich der Humanmedizintechnik finanziert. Die Forscher werden Funktion und Zahl der Rezeptoren in Herzzellen von sechs, 12 und 21 Wochen alten weiblichen und männlichen Puten pharmakologisch und biochemisch untersuchen. “Uns interessiert die Veränderung der Rezeptoren bei Mastputen mit zunehmendem Alter und Körpergewicht”, sagt Abraham. “Wir wollen herausfinden, ob die Frühsterblichkeit der Puten an Veränderungen der Rezeptoren liegt”, fügt Schoeller hinzu. Dazu wird in einem komplizierten Verfahren die Zellmembran gereinigt, um den Rezeptor darin ermitteln zu können. Die Wissenschaftler vermuten, dass sich die Aktivität des Rezeptors mit zunehmendem Alter verändert und wollen klären, ob diese ab- oder zunimmt. Auch beim Menschen veränderten sich mit zunehmendem Alter die Rezeptoren im Herzmuskel. Detaillierte Untersuchungen dazu gebe es aber nicht, weshalb wir annehmen, dass Puten als Tiermodell genutzt werden können, sagt Abraham. Das Mästen bedeute Stress für das Herz der Pute. Eine bessere Haltung der Tiere mit einer längeren Mastzeit wirke sich positiv auf deren Gesundheit und auch auf die Fleischqualität aus. Puten aus ökologischer Haltung seien muskulöser und hätten weniger Fett, erklärt der Projektleiter. Es ist davon auszugehen, dass “es deutliche Unterschiede in der Herzfunktion Mast- und Wildputen geben könnte”, erläutert Schoeller.
Mehr erfahren zu: "KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen" KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen Was denken Patienten über Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin? Eine internationale Studie liefert eine Antwort. Zentrales Ergebnis: Je schlechter der eigene Gesundheitszustand, desto eher wird der Einsatz von KI […]
Mehr erfahren zu: "ESC2025: Was bringt die intravenöse Plättchenhemmung bei herzinfarktbedingtem kardiogenem Schock?" Weiterlesen nach Anmeldung ESC2025: Was bringt die intravenöse Plättchenhemmung bei herzinfarktbedingtem kardiogenem Schock? Im Vergleich zu oralem Ticagrelor bewirkte intravenös (i.v.) verabreichtes Cangrelor in der randomisierten Studie DAPT-SHOCK-AMI eine sofortige, wirksame Thrombozytenhemmung ohne Anstieg schwerer Blutungen und mit einer Tendenz zu niedrigeren Mortalitätsraten […]
Mehr erfahren zu: "DKG zur ePA: „Kliniken treiben Umsetzung aktiv voran“" DKG zur ePA: „Kliniken treiben Umsetzung aktiv voran“ Fast alle Klinken in Deutschland (98 %) haben mit den organisatorischen Vorbereitungen zur Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) begonnen. Dies geht aus einer aktuellen Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) hervor.