Herzerkrankungen: Mütter von Zwillingen haben ein höheres Risiko11. Februar 2025 Foto: © H_Ko/stock.adobe.com Das Risiko, wegen einer Herzerkrankung ins Krankenhaus eingeliefert zu werden, ist bei Müttern von Zwillingen im Jahr nach der Geburt doppelt so hoch wie bei Müttern von Einzelkindern, so eine neue US-Studie. Die Studie wurde von Prof. Cande Ananth von der Rutgers Robert Wood Johnson Medical School in New Jersey, USA, geleitet und in der Fachzeitschrift „European Heart Journal“ veröffentlicht. Ananth kommentiert: „Die Zahl der Zwillingsschwangerschaften ist in den letzten Jahrzehnten weltweit gestiegen, was auf Fruchtbarkeitsbehandlungen und ein höheres Alter der Mütter zurückzuführen ist. Frühere Studien haben kein langfristig erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gezeigt, wenn Menschen mit Zwillingsschwangerschaften jahrzehntelang nach der Geburt beobachtet wurden. Dies steht jedoch im Widerspruch zu dem, was wir klinisch beobachten, wenn wir Patienten mit Zwillingsschwangerschaften betreuen. Angesichts der inakzeptabel hohen Müttersterblichkeitsrate im ersten Jahr nach der Geburt aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wollten wir untersuchen, ob Zwillingsschwangerschaften dieses Risiko erhöhen.“ Unterschiedlicher Blutdruck Die Forscher untersuchten Daten zu 36 Millionen Krankenhausgeburten aus der US Nationwide Readmissions Database von US-Krankenhäusern aus den Jahren 2010 bis 2020. Sie teilten schwangere Patientinnen in vier Gruppen ein: diejenigen, die Zwillinge, aber einen normalen Blutdruck während der Schwangerschaft hatten, diejenigen, die Zwillinge und eine hypertensive Schwangerschaftserkrankung hatten, diejenigen, die Einzelschwangerschaften mit normalem Blutdruck hatten, und diejenigen, die Einzelschwangerschaften mit einer hypertensiven Schwangerschaftserkrankung hatten. Für jede Gruppe berechneten die Forscher den Anteil der Patienten, die innerhalb eines Jahres nach der Geburt wegen irgendeiner Art von Herz-Kreislauf-Erkrankung, einschließlich Herzinfarkt, Herzversagen oder Schlaganfall, erneut ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Die Forscher fanden heraus, dass der Anteil der Wiedereinlieferungen wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen innerhalb eines Jahres nach der Geburt bei Zwillingsschwangerschaften (1.105,4 pro 100.000 Geburten) insgesamt höher war als bei Einlingsschwangerschaften (734,1 pro 100.000 Geburten). Im Vergleich zu Einlingsschwangerschaften mit normalem Blutdruck war die Wahrscheinlichkeit, wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen ins Krankenhaus eingeliefert zu werden, bei Zwillingsschwangerschaften mit normalem Blutdruck etwa doppelt so hoch. Bei Zwillingsschwangerschaften mit Bluthochdruck während der Schwangerschaft ist das Risiko mehr als achtmal höher. Allerdings war die Zahl der Todesfälle aus allen Gründen, einschließlich Herzerkrankungen, ein Jahr nach der Geburt bei Patientinnen mit Einlingsschwangerschaften mit Bluthochdruck höher als bei Patientinnen mit Zwillingen mit Bluthochdruck. Dies deutet darauf hin, dass das Risiko für Mütter von Zwillingen langfristig abnimmt, während bei Müttern von Einlingsschwangerschaften andere bereits bestehende kardiovaskuläre Risikofaktoren vorliegen können, so die Autoren. Die Forscher weisen auf Einschränkungen der Studie hin. Sie konnten wesentliche Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Ethnie, Rauchen, Fettleibigkeit und Drogenkonsum nicht untersuchen, da diese nicht einheitlich in der Datenbank erfasst wurden.
Mehr erfahren zu: "HIV-Diagnostik: Internationale Indikatorerkrankungen auch in Deutschland relevant" HIV-Diagnostik: Internationale Indikatorerkrankungen auch in Deutschland relevant In der „Help“-Studie konnte gezeigt werden, dass viele in der internationalen Literatur beschriebene HIV-Indikatorerkrankungen auch in Deutschland als Hinweis auf eine mögliche HIV-Infektion dienen können.
Mehr erfahren zu: "Kritik an Apothekenreform: ALM sieht Gesundheitsversorgung gefährdet" Kritik an Apothekenreform: ALM sieht Gesundheitsversorgung gefährdet Die geplante Apothekenreform des Bundesgesundheitsministeriums greift nach Ansicht des Verbandes Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) unnötig in bewährte Versorgungsstrukturen ein. Patientenzentrierte und qualitätsorientierte Labordiagnostik sei integraler Bestandteil guter Medizin […]
Mehr erfahren zu: "Vitamin-D-Spiegel während COVID-19-Pandemie gesunken" Vitamin-D-Spiegel während COVID-19-Pandemie gesunken Routinedaten aus Laboren offenbaren einen messbaren Rückgang der Vitamin-D-Spiegel während der COVID-19 Pandemie, vor allem bei älteren Frauen und bei Stadtbewohnern. Das hat eine Studie der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) München ergeben.