Herzschrittmacher in der CT: Entscheidend ist der „magische Winkel“

Foto: © Dzmitry Sukhavarau - Fotolia.com
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Da Herzschrittmacher oder implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren (ICD) in der Computertomographie (CT) häufig Artefakte verursachen, führte ein deutsches Forscherteam eine ex-vivo Phantom Studie durch. Ziel der Untersuchung war die Identifizierung verschiedener Parameter, bei denen Artefakte reduziert sind. Erstaunlicherweise konnte bei einem Elektrodenspitze/Gantry-Winkel von 70° immer eine diagnostisch sehr gute Bildqualität sichergestellt werden, unabhängig vom bildgebenden Verfahren. Die Wissenschaftler bezeichnen diesen Winkel daher als den „magischen Winkel“ bei der CT mit Herzschrittmacher.

Für die Untersuchung verglichen die Experten zwei CT Verfahren (Dual-Energy CT [DECT] und Dual Source CT [DSCT]), als auch den Einfluss verschiedener, gängiger Geräte sowie den Elektrodenspitzenwinkel in Bezug zur Gantryebene. Die CT-Bilder wurden visuell ausgewertet und anhand einer 5-Punkte Likert Skala (1=artefaktfrei bis 5=starke Artefakte) bewertet, wobei die Likert Werte 1-3 eine klinisch gute diagnostische Bildqualität bedeuteten.

Von insgesamt 400 Bildern wurden 344 mit guter diagnostischer Bildqualität eingestuft. Sowohl das DECT- als auch DSCT- Verfahren erzielten jeweils 86% gute diagnostische Bildqualität, wobei DECT Bilder eine signifikant bessere Bildqualität erzielten (p<0,05). Bezüglich der heutzutage gängigen Herzschrittmacher oder ICD-Geräte fand sich kein statistisch signifikanter Unterschied. Ein Elektroden/Gantry-Winkel von ≤ 70° erbrachte eine 100% gute diagnostische Bildqualität.

Autoren: Reinartz SD et al.
Korrespondenz: [email protected]
Studie: Magic Angle in Cardiac CT: Eliminating Clinically Relevant Metal Artifacts in Pacemaker Leads with a Lead-Tip/Gantry Angle of ≤70°
Quelle: Acad Radiol 2018 Jul;25(7):898-903

http://dx.doi.org/10.1016/j.acra.2017.12.003