Hilfe bei Herzschwäche nach Chemotherapie

Elektronenmikroskopische Aufnahmen von Herzgewebe einer Maus. Links ist gesundes Herzgewebe zu sehen, rechts Herzgewebe von einer Maus, das durch Doxorubicin geschädigt worden ist. Foto: © MHH

Wissenschaftler der MHH entdecken: Das Protein „Quaking“ kann im Mausmodell Herzschwäche heilen / Veröffentlichung im Journal “Circulation Research”

Bei Krebserkrankungen müssen häufig Chemotherapien zum Einsatz kommen, die jedoch starke Nebenwirkungen haben können – beispielsweise kann der Wirkstoff Doxorubicin eine Herzschwäche auslösen.

Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben nun anhand von Versuchen an Mäusen eine Möglichkeit gefunden, mit der diese schwere Nebenwirkung künftig therapiert werden könnte: Dem Team von Prof. Thomas Thum des MHH-Instituts für Translationale und Molekulare Therapiestrategien gelang es, die Herzschwäche bei Mäusen zu heilen, indem Tieren mit Hilfe einer Gentherapie ein Gen eingefügt wird, wodurch sich die Bildung eines Proteins namens Quaking erhöht. Das Protein wird aufgrund einer Chemotherapie weniger gebildet. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Studie veröffentlichte die Fachzeitschrift “Circulation Research”. Erstautor ist Shashi Kumar Gupta, PhD.

Das von den Wissenschaftlern genutzte Protein Quaking reguliert, wie aktiv zirkuläre Ribonukleinsäuren sind. „Wir gehen davon aus, dass diese zirkulären Ribonukleinsäuren unter anderem das Überleben von Zellen und den programmierten Zelltod steuern“, sagt Thum.

Er sieht die Möglichkeit, dass eine Therapie mit dem Protein Quaking auch generell bei Herzschwäche helfen könnte. Das von Thum geleitete MHH-Institut ist Teil des Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum Transplantation (IFB-Tx) und in den Exzellenzcluster REBIRTH eingebunden.

Publikation: https://doi.org/10.1161/CIRCRESAHA.117.311335