Hirnblutungen: Gegenmittel gegen Blutverdünner untersucht13. März 2025 Blutverdünner schützen vor Thromben, im Fall einer Hirnblutung ist dies jedoch fatal. (Foto: © freshidea – stock.adobe.com) Blutverdünnende Medikamente sollen vor Herzinfarkten und Schlaganfällen schützen. Erleiden Patienten, die Blutverdünner einnehmen, jedoch eine Hirnblutung, ist das besonders gefährlich und erfordert eine schnelle Behandlung. Mediziner der Universität Duisburg-Essen haben nun ein Gegenmittel gegen die Blutverdünner Rivaroxaban oder Apibaxan untersucht. Andexanet alfa ist ein spezielles Gegenmittel, das bei Blutungen eingesetzt werden kann, die durch Faktor-Xa-Hemmer verursacht werden. Die ASTRO-DE-Studie wurde an 25 spezialisierten Schlaganfallzentren in Deutschland durchgeführt. Insgesamt wurden 137 Patienten untersucht, die Apixaban oder Rivaroxaban als Blutverdünner eingenommen hatten und eine Hirnblutung erlitten. Andexanat alfa wurde im Durchschnitt 3,3 Stunden nach Symptombeginn verabreicht. „Der Zeitfaktor ist ganz entscheidend für den Behandlungserfolg“, erklärt Prof. em. Hans-Christoph Diener, ehemaliger Leiter der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen und Erstautor der kürzlich im „International Journal of Stroke“ veröffentlichten Studie. Nach der Gabe von Andexanet alfa zeigte sich eine deutlich geringere Größenzunahme der Blutung innerhalb der ersten zwölf bis 72 Stunden. Bei mehr als 90 Prozent der untersuchten Fälle konnte das Wachstum der Blutung auf etwa ein Drittel der Größe begrenzt werden. Trotz der positiven Wirkung des Medikaments bleibt eine Hirnblutung eine schwerwiegende Diagnose: Während des Krankenhausaufenthalts verstarben fast 22 Prozent der Patienten, nach 90 Tagen lag die Sterblichkeitsrate bei über 35 Prozent. Andexanet alfa führte allerdings bei einigen Patienten zu thrombotischen Komplikationen wie einem Schlaganfall. „Die ASTRO-DE-Studie liefert wertvolle Einblicke in den klinischen Alltag und zeigt, dass Andexanet alfa eine effektive Behandlungsoption sein kann, um das Wachstum von Hirnblutungen unter Faktor-Xa-Hemmern einzudämmen“, so das Fazit der Autoren. Sie hoffen, dass ihre Erkenntnisse die Therapie solcher Notfälle künftig verbessern und Leben retten können.
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