HIV, ART und Rauchen: Krebs wahrscheinlicher die Todesursache als AIDS-Komplikation31. Januar 2018 Foto: © Photographee.eu/Fotolia HIV-Infizierte, die eine antiretrovirale Therapie (ART) erhalten, aber weiterhin rauchen, versterben mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit an Lungenkrebs als an einer Erkrankung, die mit dem erworbenen Immundefekt-Syndrom (acquired immune deficiency syndrome [AIDS]) zusammenhängt. Das hat eine amerikanische Studie ergeben. Lungenkrebs habe sich zu führenden Todesursache bei Menschen mit HIV-Infektion entwickelt, schreiben die Studienautoren. Dabei rauchten mehr als 40% der HIV-Infizierten in den USA Zigaretten – obwohl eine HIV-Infektion das Risiko für Lungenkrebs in unabhängiger Art und Weise erhöhe. Die Forscher wendeten demografische Standarddaten und aktuelle epidemiologische HIV/AIDS-Statistiken auf ein validiertes Mikrosimulationsmodell für HIV an. Dabei kombinierten die genutzten Daten den Status des Nikotinkonsums (aktueller, ehemaliger oder Niemals-Raucher) mit der Intensität desselben (stark, moderat, leicht). Die angegebenen Raten der Mortalität im Zusammenhang mit Lungenkrebs und anderen nicht AIDS-assoziierten Ursachen wurden stratifiziert nach dem Ausmaß der Nikotinexposition. Das Mortalitätsrisiko-Verhältnis in Bezug auf Lungenkrebs im Vergleich zu Niemalsrauchern lag bei aktuell moderat rauchenden Männern und Frauen bei 23,6 bzw. 24,3. Bei Probanden, die um das 40. Lebensjahr herum das Rauchen aufgegeben hatten, lagen die Werte bei 4,3 bzw. 4,5. In der Gruppe der 40-jährigen HIV-infizierten Männer betrug die kumulative Lungenkrebsmortalität bei weiterem Nikotinkonsum für starke Raucher 28,9%, für moderate Raucher 23% und für leichte Raucher 18,8%. Bei starken, moderaten und leichten Rauchern, die den Nikotinkonsum im Alter von 40 Jahren aufgegeben hatten, betrug lag die kumulative Lungenkrebsmortalität 7,9% bzw. 6,1% und 4,3%. Für Niemalsraucher lag sie bei 1,6%. Bei Frauen betrug die entsprechende Mortalität für aktuelle Raucherinnen 27,8% bzw. 20,9% und 16,6%. Bei ehemaligen Raucherinnen lagen die Werte bei 7,5% und 5,2% bzw. 3,7%, bei Niemals-Raucherinnen bei 1,2%. Patienten, die sich gegenüber einer ART adhärent zeigten, aber weiterhin rauchten, verstarben mit einer (abhängig von Geschlecht und Intensität des Nikotinkonsums) 6- bis 13-mal höheren Wahrscheinlichkeit an Lungenkrebs als an einer „traditionellen“ AIDS-assoziierten Ursache. Aufgrund höherer AIDS-assoziierter Mortalitätsrisiken besaßen Personen mit einer nur unzureichenden ART-Adhärenz eine höhere Gesamt-, aber eine geringere Lungenkrebs-Mortalität. Die Wissenschaftler erwarten, dass – ausgehend von etwa 644.200 HIV-Infizierten im Alter von 20–64 Jahren in den USA 59.900 (9,3%) an Lungenkrebs sterben werden, wenn sie ihre Gewohnheiten in Bezug auf das Rauchen nicht ändern.
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