Hochdosiertes Icosapent-Ethyl: Kein Einfluss auf das Outcome bei nichthospitalisierten Erwachsenen mit COVID-19

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Mit einer hohen Dosis einer aufgereinigten, verschreibungspflichtigen Omega-3-Fettsäure lassen sich Krankenhausaufenthalten und/oder Todesfälle bei an COVID-19 Erkrankten offenbar nicht wesentlich reduzieren. Das geht aus einer neuen Studie hervor.

Vorgestellt wurde die Untersuchung kürzlich im Rahmen der American Heart Association’s Scientific Sessions 2021.

Die Autorinnen und Autoren hatten in ihrer Arbeit herauszufinden versucht, ob eine hohe Dosis von reinem Eicosapentaensäure (EPA)-Ethylester – Icosapent-Ethyl (IPE) – die Hospitalisierungs- und/oder die Sterberate bei Patientinnen und Patienten mit COVID-19 reduzieren würde.

An der PREPARE-IT 2-Studie (Prevention and Treatment of COVID-19 With EPA in Subjects at Risk – Intervention Trial) nahmen etwa 2000 Männer und Frauen im Alter ab 40 Jahren teil. Um für eine Teilnahme infrage zu kommen, mussten die Probandinnen und Probanden positiv auf COVID-19 getestet worden sein; sie durften nicht länger als seit sieben Tagen vor der Rekrutierung an Symptomen einer Infektion (Fieber, Husten, Halsschmerzen, Kurzatmigkeit oder Muskelschmerzen) leiden, wobei aber eine Hospitalisierung eindeutig nicht notwendig war. Nach Randomisierung erhielten die Teilnehmenden entweder IPE oder ein Placebo. Die Personen im Behandlungsarm erhielten drei Tage lang acht Gramm IPE in Form von vier Kapseln alle zwölf Stunden mit den Mahlzeiten, gefolgt von vier Gramm IPE in Form von zwei Kapseln alle zwölf Stunden mit den Mahlzeiten an den Tagen vier bis 28.

Eine Subgruppe von Probandinnen und Probanden dokumentierte den Schweregrad ihrer Symptome in einem validierten Symptomtagebuch (FLU-PRO) zu Beginn der Studie und nach 28 Tagen.

Die Studienautorinnen und -autoren stellten fest, dass die IPE-Behandlung sicher und gut verträglich war, obwohl es in der IPE-Gruppe eine etwas höhere Rate von Teilnehmenden gab, die die Einnahme abbrachen. Die Forschenden beobachteten einen positiven, wenn auch nicht statistisch signifikanten Trend für einen Nutzen der Behandlung.

Wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schreiben, wurde verschreibungspflichtiges IPE von der US-amerikanischen Federal Drug Administration (FDA) als Zusatztherapie zur Verringerung des Risikos kardiovaskulärer Ereignisse bei ausgewählten Patientinnen und Patienten zugelassen. In der Studie PREPARE-IT 2 verwendete man in den ersten drei Behandlungstagen die doppelte von der FDA zugelassene IPE-Menge Ladungsdosis, um deren Sicherheit und Verträglichkeit zu prüfen.

„Basierend auf den zu beobachtenden Ergebnissen war die IPE-Ladungsdosis sicher und gut verträglich“, berichtet Studienautor Dr. Rafael Díaz, Direktor der Estudios Clínicos Latinoamérica in Rosario (Argentinien). “Es ist unklar, ob eine größere Studie die hier festgestellten positiven Trends bei der hochdosierten IPE-Behandlung unterstützen oder widerlegen könnte.”