Hochschule Bielefeld: Erste 36 Absolventinnen des neuen Hebammenstudiums

Leila Bredenbals und Mona Hanning sind zwei von den 36 ersten Absolventinnen des neu an der HSBI eingeführten Studiengangs „Angewandte Hebammenwissenschaft“. H. Hilpmann/HSBI

Der 2021 an der Hochschule Bielefeld gegründete Bachelorstudiengang „Angewandte Hebammenwissenschaft“ hat seine ersten Absolventinnen hervorgebracht.

Mona Hanning aus Bielefeld hebt hervor, dass sie während des Studiums viele Geburten begleiten durfte: „Ich war bei ganz besonderen, intimen und herausfordernden Momenten dabei und konnte den werdenden Eltern nicht selten als Stütze dienen.“ Hannings Kommilitonin Leila Bredenbals aus Schloss Holte-Stukenbrock war überrascht, dass Hebammen im Klinikalltag als zentrale Anlaufstelle für viele Berufsgruppen fungieren: „Trotz ihrer bedeutenden Rolle wird die Arbeit von Hebammen oft nicht in dem Maße gewürdigt, wie sie es verdienen würde. Dieser Beruf verlangt nicht nur umfassendes Fachwissen, sondern auch die Übernahme von großer Verantwortung und eine gehörige Portion Empathie.“

Personenzentrierte Beratung und traumasensible Betreuung

Die beiden 23- und 22-jährigen Frauen gehören zu den ersten Absolventinnen, die an der Hochschule Bielefeld (HSBI) das 2021 neueingeführte siebensemestrige Studium der Angewandten Hebammenwissenschaft erfolgreich abgeschlossen haben. Die ersten 36 in OWL nach der neuen Vorgabe ausgebildeten Hebammen haben den Beruf im regelmäßigen Wechsel aus Theorie und Praxis gelernt. Das Studium umfasste insgesamt 2800 Stunden Theorie an der HSBI und 2200 Stunden Praxis, darunter Einsätze in verschiedenen Kliniken und unterschiedlichen Bereichen wie Kreißsaal, Wochenbett- und Frühgeborenenstation. Zwölf Wochen absolvierten die Studierenden außerdem praktische Studienphasen bei freiberuflich tätigen Hebammen, um die aufsuchende Betreuung im Wochenbett, Schwangerschaftsvorsorge und Geburtsvorbereitungskurse kennenzulernen. Auch außerklinische Geburten im Geburtshaus oder in Form von Hausgeburten gehörten zu den Praxiserfahrungen. Praktika waren überdies auch im Ausland möglich.

Die Studierenden wurden während ihrer praktischen Phasen ein Viertel der Zeit von ausgebildeten Praxisanleiterinnen gezielt angeleitet. Zusätzlich begleiteten die Mitarbeiterinnen der Hochschule die Studierenden in ihrem Lernprozess. Das Studium schloss mit den staatlichen Prüfungen zur Hebamme sowie dem Abschluss Bachelor of Science ab. Neben der Berufstätigkeit als Hebamme steht damit auch der Weg für eine weitere akademische Qualifikation zum Master und zur Promotion offen.