Hochschule Ludwigshafen: Hebammenwissenschaft erfolgreich als wissenschaftliche Disziplin etabliert

Studierende der Hebammenwissenschaft im Skills- und Simulationszentrum der Hochschule (Bild: HWG LU). Quelle: Jonas Melcher. Copyright: HWG LU

Mit dem Beginn des Wintersemesters 2025/26 hat die Hebammenwissenschaft in der deutschen Hochschullandschaft einen neuen Status: Sie wird aus der Kartierung der „kleinen Fächer“ gestrichen.

Dies markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Entwicklung der Disziplin und kann als sichtbares Zeichen für die erfolgreiche Etablierung der Hebammenwissenschaft an deutschen Hochschulen gewertet werden, schreibt die Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen in ihrer aktuellen Pressemitteilung. Seit der Reform des Hebammengesetzes im Jahr 2019 und der damit verbundenen Einführung eines primärqualifizierenden Studiums habe sich bundesweit eine beachtliche akademische Infrastruktur entwickelt, so die Hochschule.

Insgesamt 66,5 Professuren eingerichtet

Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e.V. (DGHWi) und des Hebammenwissenschaftlichen Fachbereichstags e.V. (HWFT) bestehen derzeit bundesweit 47 primärqualifizierende Hebammenstudiengänge in Deutschland (2,3,4). An 39 Hochschulstandorten wurden hierfür insgesamt 66,5 Professuren eingerichtet, an einzelnen Standorten sind mehr als drei Professuren etabliert.

Die jüngsten Entwicklungen unterstreichen laut der Hochschule Ludwigshafen sowohl die dynamische Weiterentwicklung des Fachs als auch den fortschreitenden Professionalisierungsprozess des Hebammenberufs. Aus Sicht des Hebammenwissenschaftlichen Fachbereichstags (HWFT) sind zwar grundlegende Strukturen geschaffen, jedoch bestehen nach wie vor Unterschiede in der Umsetzung an den einzelnen Hochschulstandorten. Eine flächendeckende und nachhaltige Etablierung der Hebammenwissenschaft erfordere daher weiterhin umfassende Unterstützung. In diesem Zusammenhang unterstreicht auch der Wissenschaftsrat in seiner Stellungnahme von 2023, dass die Weiterentwicklung der Disziplin nur gelingen kann, wenn die Gesundheitsfachberufe – insbesondere in Forschung, Lehre und Nachwuchsförderung – gezielt und dauerhaft gefördert werden.

Sichtbarkeit gewachsen

Als hochschulpolitische Interessenvertretung seiner Mitgliedshochschulen will sich der HWFT weiterhin dafür einsetzen, dass diese Empfehlungen umgesetzt und die Rahmenbedingungen verbessert werden. Die Streichung aus der Kartierung belege darüber hinaus die gewachsene Sichtbarkeit, die institutionelle Verankerung und die anerkannte Relevanz der Hebammenwissenschaft im Kanon der Gesundheits und Sozialwissenschaften. Damit ist eine solide Basis geschaffen, um Forschung, Lehre und evidenzbasierte Praxis in der Hebammenarbeit weiter auszubauen.

Die Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen ist Mitglied im Hebammenwissenschaftlichen Fachbereichsrat e.V. (HWFT). Vizepräsidentin Prof. Nina Knape, Ph. D., Professur für Hebammenwissenschaft, ist darüber hinaus Mitglied des HWFT-Präsidiums.