Hochschule Osnabrück erhält erstmals DFG-Förderung zur Erforschung der Musikerphysiotherapie5. Januar 2024 Berufsmusiker*innen sind hohen gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt. Ihre Gesundheit nachhaltig zu verbessern ist das Ziel des neuen DFG-geförderten Forschungsvorhabens der Hochschule Osnabrück im Bereich der Musikerphysiotherapie. (Foto: Bettina Meckel-Wolf, Hochschule Osnabrück) In dem Projekt sollen leistungsbedingte Muskel- und Skeletterkrankungen erforscht und eine adäquate physiotherapeutische Versorgung entwickelt werden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das Forschungsvorhaben der Hochschule Osnabrück mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) und der University of Sydney, Australien, als eines der ersten Projekte an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) zur Förderung ausgewählt. Ziele sind die Verbesserung der Gesundheit von Berufsmusiker*innen sowie der Aufbau der weltweit neuen Disziplin der Musikerphysiotherapie, berichtet die Hochschule Osnabrück. Die DFG unterstütze erstmals gezielt Forschung an HAW und Fachhochschulen (FH). Als eine der ersten HAW werde die Hochschule Osnabrück von der DFG gefördert. Aus 69 Förderanträgen seien zehn Forschungsimpulse (FIP) ausgewählt worden, die ab April 2024 für zunächst fünf Jahre mit insgesamt rund 49 Millionen Euro finanziert werden, heißt es weiter. An der Hochschule Osnabrück wird der Forschungsimpuls „PA.H|LIFETIME.ai – Gesundheit darstellender Künstler – Entwicklung und Analyse von Risikoprofilen und prädiktiven Modellen durch künstliche Intelligenz“ eingerichtet. Dieser soll zur Entwicklung einer weltweit neuen Disziplin, der Musikerphysiotherapie, beitragen. Gesundheit von Berufsmusiker*innen verbessern und Karrieren sichern „Wir wollen leistungsbedingte Muskel- und Skeletterkrankungen von Berufsmusiker*innen erforschen. Unser Ziel ist es, die Grundlagen für eine maßgeschneiderte und wissenschaftlich fundierte physiotherapeutische Versorgung zu schaffen. Damit soll die Gesundheit dieser Zielgruppe maßgeblich verbessert werden, denn durch das viele Üben und die Auftritte sind Berufsmusiker*innen bislang oft gesundheitlich stark eingeschränkt und Karrieren oft gefährdet“, erläutert Christoff Zalpour, Professor für Physiotherapie an der Hochschule Osnabrück und Sprecher des Forschungsvorhabens. Forschende aus Osnabrück, Hannover und Sydney wollen gemeinsam mit internationalen Praxispartnern weltweit neue Wissenschaftsdisziplin aufbauen Zu dem interdisziplinären Team gehören Beteiligte aus der Physiotherapie, Medizin, Informatik und Musikwissenschaft. Neben elf Osnabrücker Wissenschaftler*innen sind auch jeweils ein Forschender der HMTMH und eine Forschende der University of Sydney, Australien, beteiligt, erklärt die Hochschule Osnabrück. Durch die Kooperation mit dem DFKI werde außerdem der Bereich der Künstlichen Intelligenz integriert. Als Praxispartner habe das Team die Deutsche Musik- und Orchestervereinigung (UNISONO), die Deutsche Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin e.V. (DGfMM), die Performing Arts Medicine Association (PAMA) sowie die Australian Society for Performing Arts Healthcare (ASPAH) gewinnen können. „Wir freuen uns sehr, dass unser Forschungsteam direkt in der ersten Förderrunde der DFG für HAWs erfolgreich war und sich gegen die Vielzahl der eingereichten Anträge durchgesetzt hat. Dies unterstreicht die hohe Qualität unserer anwendungsorientierten Forschung und ist eine große Auszeichnung für alle Beteiligten“, sagt Prof Bernd Lehmann, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Nachwuchsförderung an der Hochschule Osnabrück, und fährt fort: „Durch die Projektförderung wird eine neue Subdisziplin gefördert, die die an der Hochschule Osnabrück angestammten Bereiche Physiotherapie, Informatik und Musik miteinander verbindet und die weltweit einzigartig ist.“ Auch Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs gratuliert: „Es freut mich sehr, dass die Hochschule Osnabrück zu den zehn forschungsstärksten Fachhochschulen in Deutschland zählt. Der rapide Fortschritt im Bereich der Künstlichen Intelligenz wird zukünftig in der Gesundheitsversorgung eine zentrale Rolle spielen. Ich gratuliere dem Forschungsverbund der Hochschule Osnabrück, der HMTMH, dem DFKI und der University of Sydney zu dem spannenden Thema der muskuloskelettalen Gesundheit in den darstellenden Künsten und der damit verbundenen Förderung.“
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