Hochschulpreis für Bachelor-Forschungsarbeit zum Thema Sexualpädagogik

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Bei der diesjährigen Veranstaltung “ehb.forscht” ging der Gräfin von der Schulenburg-Preis der Evangelische Hochschule Berlin (EHB) an die Bachelor-Absolventin Sarah Schulz aus dem Studiengang Soziale Arbeit. In ihrem Videobeitrag überzeugte sie die fünfköpfige Jury mit einem souveränen Vortrag und fundierten Forschungsansatz zu ihrer Abschlussarbeit über die Herausforderungen von Pädagogen im Umgang mit sexuellen Grenzverletzungen unter Kindern und Jugendlichen. 

Im gut gefüllten großen Saal in der Evangelischen Paulusgemeinde in Berlin-Zehlendorf präsentierten am 8. November fünf nominierte Bachelor-Absoventen in Kurzreferaten die Ergebnisse ihrer jeweiligen Bachelor-Thesis des zurückliegenden Jahrgangs. Der final prämierte Vortrag thematisierte die herausfordernde Situation von Pädagogen in der Konfrontation mit sexuellen Grenzverletzungen unter Kindern und Jugendlichen.In ihrer Laudatio für Schulz, die krankheitsbedingt nicht vor Ort sein konnte, ihren Vortrag aber als Video in die Veranstaltung einspielen ließ, betonte die betreuende Professorin Juliane Karakayali, dass diese Arbeit unter mehreren Aspekten besonders bemerkenswert sei. Zum einen, durch die thematische Verortung in der Sexualpädagogik, die noch nicht lange Teil des Studiengangs Soziale Arbeit ist, und bei ehb.forscht heute die entsprechende hochschulinterne Aufmerksamkeit bekomme. Weiterhin sei bemerkenswert, dass sich die Thesis mit einem Thema beschäftigt, das Unsicherheiten und Abwehr hervorrufe, klar erkennbar in den geführten Interviews.

Insbesondere gehe daraus hervor, das Pädagogen nur über vergleichsweise wenig Fachwissen über sexuelle Grenzverletzungen besitzen. Auch die Interview-Partner, die die Relevanz des Themas für ihre Arbeit erkannt haben, bezögen ihre Erkenntnisse nicht unbedingt aus der Fachliteratur, kennen die existierenden Leitlinien nicht und tun sich darum mit einer differenzierten Einordnung schwer. Es zeige sich, so die Professorin, ein eklatanter Bedarf an Fortbildungsangeboten. Aber auch Beratung zur Organisationsentwicklung wäre hier wichtig, um entsprechende Leitlinien in Einrichtungen zu implementieren. Hier könne Schulz die Relevanz der Sexualpädagogik für das Feld der Sozialen Arbeit überzeugend demonstrieren.