Hörstatus bei Akustikusneurinom mit Radiomics prognostizieren

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Abwarten oder operieren bei Akustikusneurinom? Für die Entscheidung ist auch der Hörstatus ausschlaggebend. Die Radiomics-Analyse von Bildgebungsdaten kann den Hörstatus von Patienten mit Akustikusneurinom vorhersagen, so das Ergebnis einer koreanischen Studie.

Das Team unter der Leitung von Prof. Juni Choi von der Abteilung für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie der Korea University Ansan Hospital nutzte die Radiomics-Methode, um Magnetresonanztomographie (MRT)-Scans und Daten zum Gehör von 73 Patienten retrospektiv zu analysieren. Insgesamt lagen die Daten von 115 MRT-Untersuchungen vor. Nach Angaben der Autoren ist dies die erste Studie, die eine Korrelation zwischen Akustikusneurinom und Hörstatus mittels Radiomics-Bildanalyse untersucht hat.

Bei der Radiomics-Analyse von Bildgebungsdaten werden verschiedene quantitative und statistische Merkmale aus den Daten extrahiert und analysiert, um genetische Befunde und prognostische Modelle für einzelne Patienten zu erstellen. Das Forscherteam isolierte aus 70 Merkmalen in MRT-Bildern spezifische Radiomics-Merkmale, die den Hörstatus am besten vorhersagen. Sie führten über zehn wiederholte Analysen durch, um die Zuverlässigkeit und Stabilität ihrer Ergebnisse sicher zu stellen. Nach Ansicht des Autorenteams bietet dieser Ansatz bietet eine objektive Methode zur Vorhersage des Hörstatus von Patienten Akustikusneurinom.

„Bei der Entscheidung über den Behandlungsansatz für ein Akustikusneurinom berücksichtigen wir eine Reihe von Faktoren, darunter die Größe des Tumors und den Hörstatus des Patienten. Durch die Analyse von MRT-Daten mit Hilfe von KI-basierten Radiomics-Techniken konnten wir den Hörstatus von Patienten mit Akustikusneurinom vorhersagen. Der Nachweis, dass Radiomics fortschrittliche Ergebnisse liefern kann, ist von großer Bedeutung“, erklärte Choi zu seiner Studie.

Das Team plant, diese Technik in das P-HIS (Cloud-basiertes Präzisions-Krankenhaus-Informationssystem) des Korea University Medical Center zu integrieren, um den Einsatz im klinischen Umfeld zu erleichtern.