Hohe Auszeichnung für Leipziger Spitzen-Urologen

Jens-Uwe Stolzenburg. Foto: UKL

Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, Direktor der Klinik und Poliklinik für Urologie am Universitätsklinikum Leipzig (UKL), ist mit dem Felix-Martin-Oberländer-Preis ausgezeichnet worden.

Auf dem 77. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) in Hamburg erhielt Stolzenburg diese Ehrung für seine herausragenden Leistungen und besonderen Verdienste auf dem Gebiet der Fort- und Weiterbildung von internationalem medizinischem Fachpersonal in der Urologie. m Universitätsklinikum Leipzig (UKL)  

Wie die Jury anlässlich der Preisverleihung betonte, soll mit dem Preis vor allem Stolzenburgs außerordentliches Engagement bei der Gestaltung und Leitung von Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen zur Laparoskopie und zur roboterassistierten Chirurgie gewürdigt werden. Mit diesen Techniken lassen sich Operationswunden auf ein Mindestmaß reduzieren, was den anschließenden Heilungsprozess beschleunigen kann.

Die Jury hob das hohe wissenschaftliche Niveau und den starken Praxisbezug der von Stolzenburg organisierten interaktiven Operationskurse und Seminare hervor, darunter beispielsweise die alljährlich stattfindende Masterclass für die robotische Zysektomie und Nierenchirurgie. Das von ihm entwickelte „modular surgical training“ wird heute weltweit bei der Ausbildung zum roboterassistierten Operieren genutzt.

„Wenn ich heute auf die vielen Veranstaltungen zurückblicke, deren inhaltliche Konzepte wir zum Teil selbst entwickelt und in die wir neben unserer eigentlichen Tätigkeit viel Zeit, Kraft und Energie investiert haben, erfüllt mich das mit Stolz und Freude. Ich betrachte die Preisverleihung daher auch als Anerkennung dieser Arbeit, mit der wir die roboterassistierte Chirurgie in vielen Ländern der Welt einen guten Schritt vorangebracht haben“, so der 60-Jährige, dessen Karriere einst als Hilfspfleger am UKL begann und der seit mittlerweile 18 Jahren dort Direktor der Klinik und Poliklinik für Urologie ist.

Pionier der roboterassistierten Laparoskopie

Hervorgehoben wurde außerdem der wissenschaftliche Beitrag Stolzenburgs bei der Gestaltung des Übergangs von der konventionellen zur roboterassistierten Laparoskopie. In beiden Bereichen habe er als weltweit anerkannter Operateur und Pionier etabliert und durch eine Vielzahl an Publikationen und internationalen Live-Operationen mit besonderem Bezug zur Fort- und Weiterbildung sowie durch zahlreiche Beiträge in Fachzeitschriften und Lehrbüchern ein hohes internationales Renommee gewonnen. Der Urologe erhielt dafür mehrere Ehrendoktorwürden und hochrangige internationale Auszeichnungen. So verliehen ihm das Royal College of Surgeons of Edinburgh (2007), das Royal College of Surgeons of England (2010) und das Royal College of Physicians and Surgeons of Glasgow (2014) das „Fellowship by Election” für seine Verdienste um die Aus- und Weiterbildung von Ärzten und Studenten in der minimalinvasiven Chirurgie – als erster Arzt überhaupt erhielt er diese 3 Auszeichnungen.

Darüber hinaus wurde Stolzenburg beim Hamburger Kongress in den Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Urologie gewählt. „Hier möchte ich meine fachliche Expertise einbringen, aber auch meine Erfahrungen aus meiner langjährigen Leipziger Tätigkeit beisteuern“, betont er. „Insofern freue ich mich, dass mit meiner Wahl auch die Repräsentanz ostdeutscher Vertreter in diesem wichtigen Gremium gestärkt wurde.“

80. DGU-Kongress 2028 in Leipzig

Damit verbunden fiel die Entscheidung für Leipzig als Austragungsort des 80. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Urologie im Jahr 2028. Als künftiger Präsident der Gesellschaft wird Stolzenburg in die Vorbereitung und Durchführung des Kongresses maßgeblich eingebunden sein. Auf diesen Höhepunkt in seiner beruflichen Tätigkeit freut er sich besonders: „Ich bin sehr dankbar, dass mir die Ehre zuteil wird, in 3 Jahren als Präsident der DGU diesen großen wissenschaftlich-medizinischen Kongress in meiner Heimatstadt Leipzig ausrichten zu können. Immerhin handelt es sich dabei um den weltweit drittgrößten Urologie-Kongress mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus allen deutschsprachigen Ländern, was auch den Ruf Leipzigs als Austragungsort bedeutender wissenschaftlicher Veranstaltungen weiter stärken wird.“

Der nach dem Dresdner Urologen Felix Martin Oberländer (1851–1915) benannte Preis wird an besonders aktive Mitglieder der DGU vergeben. Er ist mit 5000 Euro dotiert. Oberländer hatte zu seinen Lebzeiten großen Anteil an der Emanzipation der Urologie zu einer eigenständigen Fachdisziplin. Darüber hinaus erwarb er sich Verdienste um die Infektiologie und Endoskopie in der Urologie.

(ms)