Hohe wirtschaftliche Belastung bei Vitiligo5. Februar 2024 Foto: © Yakobchuk Olena – stock.adobe.com Eine neue Studie offenbart, dass Patienten mit Vitiligo deutlich höhere Gesundheitskosten verursachen als Menschen ohne diese Hauterkrankung. Die Ergebnisse zeigen, dass ein ungedeckter Bedarf an kosteneffizienten Behandlungen besteht, und unterstreichen, wie wichtig es ist, die Ursachen für die wirtschaftliche Belastung vollständig zu ermitteln. Studienleiter Dr. Khaled Ezzedine aus Paris, Frankreich, erklärt: „Es gibt nur wenige und veraltete Daten über die wirtschaftliche Belastung durch Vitiligo. Unsere Studie quantifiziert die Gesundheitskosten und die Inanspruchnahme von Gesundheitsressourcen (HCRU) bei Patienten mit Vitiligo. Die Bestimmung der medizinischen Kosten wird dazu beitragen, die wichtigsten Ausgabenprädiktoren und Ausgabenmuster zu ermitteln.“ Patienten mit Vitiligo entstehen direkte Kosten durch ihre Erkrankung aufgrund von Arzthonoraren, Apothekenkosten und Auslagen (z.B. für Sonnenschutzmittel, Schutzkleidung, kosmetische Abdeckmittel und Camouflage-Produkte). Es können auch indirekte Kosten durch psychosoziale Auswirkungen, Produktivitätsverluste am Arbeitsplatz und verlorene Chancen (z.B. Heirat, Berufswahl, Beförderung, Gehaltserhöhung oder Ausbildung) entstehen. Ezzedine fährt fort: „Patienten mit Vitiligo haben häufig psychische Probleme wie Depressionen, Angst und Scham, die zu einem geringen Selbstwertgefühl und sozialer Isolation führen. Die höheren Kosten für Patienten mit Vitiligo im Vergleich zu Personen ohne Vitiligo lassen sich zum Teil durch ein höheres Risiko für psychische Erkrankungen sowie andere Begleiterkrankungen bei Patienten mit Vitiligo erklären, darunter Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes und Alopecia areata, die sich auf die Krankheitskosten auswirken.“ Für die retrospektive Kohortenanalyse wurden die Merative MarketScan Commercial Database, Gesundheitskosten und die HCRU für 49.512 Patienten mit Vitiligo im Vergleich zu 99.024 Personen ohne Vitiligo in den USA zwischen Januar 2007 und Dezember 2021 ausgewertet. Zu den Ergebnissen gehörten die Gesamtkosten und die vitiligobezogenen Kosten sowie die HCRU, einschließlich der mit der psychischen Gesundheit verbundenen HCRU. Patienten mit Vitiligo verursachten signifikant höhere Gesamtkosten (15.551 gegenüber 7.735 Dollar) und vitiligobezogene Kosten (3.490 gegenüber 54 Dollar) als die Kontrollgruppe. Die mit der psychischen Gesundheit zusammenhängende HCRU war bei Patienten mit Vitiligo ebenfalls signifikant höher. Insgesamt waren die Kosten für das Gesundheitswesen und die HCRU bei Patienten mit Vitiligo signifikant höher als bei den Kontrollpersonen. In der Analyse waren die höheren Kosten mit signifikant höheren stationären Kosten, Besuchen in der Notaufnahme, ambulanten Besuchen, der Anzahl von Verschreibungen und Verschreibungskosten sowie anderen Kosten (z.B. medizinische Geräte und häusliche Pflege) verbunden. Das zeigt, wie wichtig es ist, die wirtschaftliche Belastung durch verschiedene Hauterkrankungen unabhängig zu bewerten. Die Ergebnisse der Studie zeigen auch, dass die wirtschaftliche Belastung durch Vitiligo mit der anderer gut untersuchter dermatologischer Erkrankungen wie Atopischer Dermatitis und Psoriasis vergleichbar ist. Die höheren Gesundheitskosten für Patienten mit Vitiligo sind im Vergleich zu den Kosten für Kontrollpersonen, die nicht an Vitiligo leiden, eher auf medizinische Kosten als auf Apothekenkosten zurückzuführen. Außerdem ist die erhöhte HCRU in erster Linie das Ergebnis ambulanter Besuche im Vergleich zu stationären Besuchen oder Besuchen in der Notaufnahme, was mit den Hauptkostentreibern übereinstimmt, die in Studien über die wirtschaftliche Belastung durch Atopische Dermatitis und Psoriasis ermittelt wurden. „Die Kosten des Gesundheitswesens und die HCRU für Patienten in den USA mit Vitiligo waren in dieser Studie deutlich höher als für Patienten ohne Vitiligo-Diagnose“, so Ezzedine. Die wirtschaftliche Belastung sei bei Patienten, die eine systemische Behandlung erhielten oder mit neuen psychischen Diagnosen, deutlich höher als bei der gesamten Vitiligo-Population. „Diese Ergebnisse zeigen, dass ein ungedeckter Bedarf an kosteneffizienten Behandlungen besteht, und unterstreichen, wie wichtig es ist, die Ursachen für die wirtschaftliche Belastung von Patienten mit Vitiligo vollständig zu ermitteln“, resümmiert Ezzedine.
Mehr erfahren zu: "Interviewstudie zu Forschungsprioritäten von Patienten mit Melanom" Weiterlesen nach Anmeldung Interviewstudie zu Forschungsprioritäten von Patienten mit Melanom Patienten mit Melanom möchten die Forschung aktiv mitgestalten. Eine britische Untersuchung zeigt, welche Themen sie besonders priorisieren – von Prävention über Diagnostik bis hin zu Therapie und Nachsorge.
Mehr erfahren zu: "Möglicher Grund entdeckt, weshalb Melanomzellen aggressiver werden" Möglicher Grund entdeckt, weshalb Melanomzellen aggressiver werden Das „Durchpressen“ durch feinste Venen könnte Melanomzellen aggressiver machen und die Metastasierung begünstigen, so die Vermutung einer Arbeitsgruppe aus Australien.
Mehr erfahren zu: "Pollen-Sonnenschutzmittel blockiert UV-Strahlen und schädigt keine Korallen " Pollen-Sonnenschutzmittel blockiert UV-Strahlen und schädigt keine Korallen Materialwissenschaftler der Nanyang Technological University, Singapur, haben ein Pollen-basiertes Sonnenschutzmittel entwickelt, das aus Kamelien-Blüten gewonnen wird.