Hohes Risiko bei positiven Schnitträndern nach radikaler Zystektomie3. Juli 2025 Symbolbild: vegefox.com – stock.adobe.com Positive Schnittränder nach radikaler Zystektomie (RC) wegen Blasenkrebs sollten als Hochrisikomerkmal betrachtet werden, da sie ein erhöhtes Risiko für Krankheitsprogression und verschlechterte Überlebensergebnisse bedeuten. Dies raten niederländische Urologen aufgrund der Daten einer landesweiten Kohortenstudie. Die Autoren um Anke Richters von der niederländischen Comprehensive Cancer Organisation wollten herausfinden, ob der chirurgische Randstatus in Kombination mit bestehenden postoperativen Risikoindikatoren die Identifizierung von Blasenkrebspatienten verbessert, die von einer adjuvanten Therapie profitieren könnten. Dazu wählten sie aus dem niederländischen Krebsregister Patienten ≥18 Jahren aus, bei denen zwischen November 2017 und Dezember 2020 ein muskelinvasiver Blasenkrebs (MIBC) ohne Lymphknoten- oder Fernmetastasen (cT2–4aN0/xM0) diagnostiziert wurde und die sich einer RC unterzogen. Detaillierte Informationen zum chirurgischen Randstatus gewannen sie durch die Verknüpfung mit der niederländischen zentralen Pathologiedatenbank. Die Wissenschaftler identifizierten 1445 MIBC-Patienten, die mittels RC behandelt wurden (53% offen, 47% roboterassistiert). Davon wiesen 135 (9,3%) positive Resektionsränder auf (10,7% der offen Operierten und 7,7% der roboterassistiert Operierten). In der gesamten Kohorte betrug das Gesamtüberleben (OS) 79% bzw. 60% (12 bzw. 48 Monate nach RC). Das progressionsfreie Überleben (PFS) lag entsprechend bei 70 % bzw. 61 %. Die multivariable Cox-Regression zeigte ein schlechteres PFS (HR 2,13; 95 %-KI 1,67–2,72) und OS (HR 2,02; 95 %-KI 1,58–2,58) bei Patienten mit positiven Schnitträndern und invasivem Karzinom im Vergleich zu Patienten mit negativen Absatzrändern. Patienten mit ausschließlichem Carcinoma in situ (CIS-only) an den Schnitträndern schienen ebenfalls ein schlechteres PFS (HR 1,60; 95 %-KI 1,00–2,58) zu haben, diese Ergebnisse waren jedoch nicht statistisch signifikant. Für das OS (HR 1,30; 95 %-KI 0,80–2,12) ließ sich bei CIS-only kein Unterschied feststellen. (ms)
Mehr erfahren zu: "KITTU 2.0: Künstliche Intelligenz zur Unterstützung multidisziplinärer Tumorkonferenzen wird evaluiert" KITTU 2.0: Künstliche Intelligenz zur Unterstützung multidisziplinärer Tumorkonferenzen wird evaluiert An der Universitätsmedizin Mainz startet ein Forschungsprojekt, um den Prototyp eines auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Assistenzsystems für urologische Tumortherapien weiterzuentwickeln.
Mehr erfahren zu: "Weniger Verluste – Minister sieht Uniklinik Mainz auf gutem Weg" Weniger Verluste – Minister sieht Uniklinik Mainz auf gutem Weg Mit einem Bündel an Maßnahmen versucht die Uniklinik Mainz seit Jahren, aus den roten Zahlen zu kommen – und verbucht auch nach Meinung des Landes einen Teilerfolg.
Mehr erfahren zu: "EHDS und EU-HTA: Gesundheitsdaten und Arzneimittelbewertung vereinheitlichen" EHDS und EU-HTA: Gesundheitsdaten und Arzneimittelbewertung vereinheitlichen Die EU-Staaten rücken mit dem Start des Europäischen Gesundheitsdatenraums (EHDS) und des europäischen Nutzenbewertungsverfahrens (EU-HTA) zusammen. Experten diskutierten den Nutzen von EHDS und EU-HTA mit Blick auf den Datenschutz im […]