Hormon Sekretin spielt entscheidende Rolle bei der Knochendichte

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Einem Forscherteam der Universität Hongkong, China, ist ein Fortschritt beim Verständnis der Regulierung des Energiestoffwechsels und der Knochenhomöostase von Mäusen gelungen. Das könnte zu neuen Behandlungsmöglichkeiten für Adipositas und Osteoporose beim Menschen führen.

Ein Forscherteam der Universität Hongkong, China hat entdeckt, dass das Hormon Sekretin, das im ventromedialen Hypothalamus (VMH) des Gehirns vorkommt, eine entscheidende Rolle bei der Steuerung des Energiehaushalts und der Knochendichte spielt. Diese Erkenntnis stellt die herkömmliche Auffassung in Frage, dass Sekretin in erster Linie im Verdauungssystem wirkt, und zeigt seine Bedeutung im zentralen Nervensystem auf. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ veröffentlicht.

Mithilfe fortschrittlicher genetischer Techniken manipulierten die Forscher die Sekretin-Signalübertragung bei Mäusen und beobachteten die Ergebnisse. Sie stellten fest, dass eine Unterbrechung der Sekretin-Signalwege in der VMH zu erhöhtem Appetit, Stoffwechselstörungen und einem erheblichen Knochendichteverlust führte. Umgekehrt führte die Verstärkung der Sekretin-Signale im selben Bereich zu einer Zunahme der Knochenmasse, ohne dass Körpergewicht oder Appetit beeinträchtigt wurden.

„Unsere Studie öffnet neue Türen für die Behandlung von Stoffwechsel- und Knochenerkrankungen. Die Fähigkeit, Appetit und Knochendichte über das Gehirn zu steuern, hat erhebliche Auswirkungen auf die Bekämpfung von Fettleibigkeit und Osteoporose“, erklärt Studienleiter Professor Chow von der School of Biological Sciences der Universität Hongkong.

Diese Forschung liefert neue Ideen für die Entwicklung innovativer Therapien, die auf das Gehirn abzielen, um den Körperstoffwechsel und die Knochengesundheit zu regulieren. Das Team plant, die Anwendbarkeit dieser Erkenntnisse auf die menschliche Physiologie und die potenzielle Entwicklung von Medikamenten weiter zu untersuchen.