Hornhautendothelerkrankungen: Neue Behandlungsmöglichkeit, die den Bedarf an Hornhauttransplantationen verringern könnte15. Januar 2024 Therapeutische Wirkung des Neuropeptids α-MSH durch Melanocortin-Rezeptor-Agonismus.Illustration.© The American Journal of Pathology US-amerikanische Forschende vom Mass Eye and Ear konnten in einer neuen Untersuchung zytoprotektive und proregenerative Wirkungen eines Neuropeptids nachweisen, das die Heilung der Hornhaut nach Augenverletzungen fördert. Die Verabreichung des Neuropeptids α-Melanozyten-stimulierendes Hormon (α-MSH) fördert die Heilung der Hornhaut und stellt die normale Funktion des Auges bei einer ansonsten degenerierten und erkrankten Hornhaut wieder her, indem es vor dem Zelltod schützt und die Zellregeneration fördert. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht in der Fachzeitschrift „The American Journal of Pathology“. Aufgrund des Mangels an derzeit verfügbaren medizinischen Therapien müssen Patienten, die an einer Hornhautendothelerkrankung leiden, die zu einer Hornhautschwellung führt, häufig eine Hornhauttransplantation erhalten. Es besteht ein dringender ungedeckter Bedarf an sicheren und wirksamen medizinischen Strategien zur Vorbeugung und Umkehrung eines anhaltenden Hornhautödems, so die Forschenden des Mass Eye and Ear of the Harvard Medical School Department of Ophthalmology, Boston, Massachusetts, USA. Daher besteht ein dringender Bedarf an der Entwicklung einer wirksamen Behandlung zur Vorbeugung und potenziellen Umkehrung von Hornhautödemen, die durch den Verlust von Hornhautendothelzellen (CenC) nach Hornhautverletzungen entstehen. In dieser Studie wurde die Wirkung der lokalen Verabreichung von α-MSH auf das anhaltende Hornhautödem und die endotheliale Regeneration in einem etablierten Modell der verletzungsbedingten endothelialen Dekompensation untersucht. Die Ergebnisse zeigen das therapeutische Potenzial der Förderung des Melanocortin-Signalwegs durch α-MSH und eröffnen damit neue Wege in der Therapie. Studienleiter Dr. Reza Dana, Direktor der Abteilung für Hornhaut- und refraktive Chirurgie am Mass Eye and Ear und Claes H. Dohlman Professor für Augenheilkunde an der Harvard Medical School, erklärt: „Unsere Daten, die die starke therapeutische Wirkung von α-MSH durch Melanocortin-Rezeptor-Agonismus zeigen, liefern überzeugende Beweise für das therapeutische Potenzial dieses Signalwegs für eine Vielzahl von Augenerkrankungen, wie Fuchs-Dystrophie, eine häufige Erkrankung und Indikation für Hornhauttransplantationen, sowie für andere Erkrankungen des Hornhautendothels, die zu Hornhautschwellungen führen.“ α-MSH ist ein evolutionär konserviertes Neuropeptid. Es entsteht aus der Proteolyse des Pro-Opiomelanocortins und übt über verschiedene Melanocortin-Rezeptoren, die in verschiedenen Geweben exprimiert werden, eine Reihe von Funktionen aus. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die Verabreichung von α-MSH: den Tod von Hornhautendothelzellen verhindert die normale Endothelfunktion wiederherstellt die Hornhaut nach einer schweren Verletzung, die normalerweise zu einer Verdickung der Hornhaut führt, wieder normal dick werden lässt die Regeneration von Hornhautzellen veranlasst. Die Maßnahmen zur Verhinderung von Hornhautödemen nach Augenverletzungen beschränken sich derzeit auf topische hypertone Kochsalzlösung und topische entzündungshemmende Medikamente. Diese Maßnahmen sind jedoch nur begrenzt wirksam und verhindern nicht die CEnC-Dekompensation. Dana schlussfolgert: „Die Ergebnisse unserer Studie deuten auf das therapeutische Potenzial von α-MSH oder Analoga, die durch die Aktivierung des Melanocortin-Rezeptorsystems wirken, bei der Behandlung von Krankheiten hin, bei denen das Risiko einer Hornhautendothel-Dysfunktion besteht, wie zum Beispiel bei Hornhautverletzungen oder intraokularen Operationen. Diese Studie verdeutlicht die entscheidende Rolle, die Neuropeptide bei der Aufrechterhaltung des CEnC spielen. Zudem bietet sie eine neue Perspektive für ihre potenzielle Anwendung bei der Regeneration des Hornhautendothels.“
Mehr erfahren zu: "Hornhautkorrektur: EMR als Alternative zur LASIK – ohne Laser" Hornhautkorrektur: EMR als Alternative zur LASIK – ohne Laser Mithilfe der LASIK – einer laserunterstützten Operation – kann die Hornhaut neu geformt und die Sehkraft korrigiert werden. Das Verfahren kann jedoch negative Nebenwirkungen haben. Das hat Forscher dazu veranlasst, […]
Mehr erfahren zu: "KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen" KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen Was denken Patienten über Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin? Eine internationale Studie liefert eine Antwort. Zentrales Ergebnis: Je schlechter der eigene Gesundheitszustand, desto eher wird der Einsatz von KI […]
Mehr erfahren zu: "Augenscreening, Haut- und Blutanalyse: dm bietet Gesundheitsdienstleistungen an und erntet Kritik" Augenscreening, Haut- und Blutanalyse: dm bietet Gesundheitsdienstleistungen an und erntet Kritik Augenscreening, KI-gestützte Hautanalyse und ein Online-Hautarzt sowie Blutanalysen – irgendwo zwischen Shampoo, Windeln und Lippenstift. Die Drogeriemarktkette dm testet seit Kurzem in ausgewählten Filialen neue Gesundheitsdienstleistungen. Und stößt damit auf […]