HPV-assoziierte Tumore: Periphere Surrogatparameter für die Tumorlast zur Steuerung von Therapiestrategien

Tumorintrinsische und -extrinsische Faktoren in der Peripherie die als Surrogatparameter für die Tumorlast dienen könnten. Abbildung: Goswami et al. 2023.

In einem aktuellen Review versammeln und diskutieren die Autoren klinische Daten zu peripheren Surrogatparametern für die Tumorlast sowie deren Potenzial bei der Evaluierung einer Immuntherapie zu Behandlung HPV-assoziierter Tumore.

Auch HPV-assoziierte Tumore werden zunehmend mit Immuntherapie behandelt. Angesichts dessen würde die Bewertung der Tumorlast anhand von „Flüssigbiopsien“ das Verständnis der klinischen Ergebnisse der Immuntherapie verbessern und eine maßgeschneiderte Behandlung auf der Grundlage der Echtzeit-Tumordynamik ermöglichen, so Meghali Goswami, Jeffrey Schlom und Renee N. Donahue vom National Cancer Institute (USA).

In seinem Review analysierte das Autorenteam um Goswami translationale Studien zu peripheren Surrogatparametern für die Tumorlast aus Proben peripheren Blutes bei HPV-assoziierten bösartigen Tumoren. Die bewerteten Parameter waren unter anderem der Methylierungsgrad zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA), miRNA aus extrazellulären Vesikeln, zirkulierende Tumorzellen (CTCs) sowie HPV-spezifische Antikörper und die T-Zell-Antworten.

„Wir haben ihren Nutzen als prognostische und prädikative Biomarker für die Therapieantwort auf Chemotherapie und Bestrahlung bewertet. Der Fokus lag dabei darauf, wie diese Surrogatparamter Immuntherapien zur Behandlung lokal fortgeschrittener und metastasierter HPV-assoziierter Tumoren beeinflussen und zu Therapiesteuerung beitragen“, so die Autoren zur Zielsetzung ihrer Arbeit, die auch unbeantwortete Fragen in den Blick nimmt, die adressiert werden müssten, bevor diese peripheren Tumormarker in die klinische Praxis übertragen und integriert werden könnten.

Am besten geeignet für eine Überführung in die klinische Praxis ist nach Meinung der Autoren die ctHPV-DNA, auch wenn davor noch verschiedene technische und praktische Fragen adressiert werden müssten. So müsse beispielsweise dringend die Leistungsfähigkeit der Beurteilung der ctHPV-DNA im Vergleich zu etablierten gewebebasierten Methoden zur Bestimmung des HPV-Status bewertet werden. Daneben seien noch andere Fragen zu klären. Außerdem betonen die Autoren die Notwendigkeit, Daten zur ctHPV-DNA zum Monitoring der Tumorlast im Rahmen klinischer Studien zur Immuntherapie zu sammeln. (ja)