HPV-negativer Kopf-Hals-Krebs: Neue Kombinationstherapie zeigt gute Ergebnisse

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Eine neue Kombination zweier Medikamente zur Therapie bei fortgeschrittenem Kopf-Hals-Krebs erweist sich als vielversprechend, so das Ergebnis einer aktuellen Studie.

„An unserer Studie haben Patienten mit hartnäckig resistentem Kopf-Hals-Krebs teilgenommen, deren Krebs trotz aller Standardtherapien – inklusive Cetuximab – weiterwuchs“, so die leitende Studienautorin Julie E. Bauman, Professorin für Medizin an der „George Washington University School and Health Science“, Washington DC, USA. In dieser therapierefraktären Patientenpopulation habe die getestete Medikamenten-Kombination den Zeitraum bis zur erwartbaren Progression der Erkrankung verdoppelt, zumindest bei HPV-negativen Patienten.

Im Rahmen der Phase-II-Studie setzten Baumann und ihre Kollegen Ficlatuzumab ein, einen neuen monoklonalen Antikörper. Die Patienten bekamen entweder Ficlatuzumab oder eine Kombination aus Ficlatuzumab und Cetuximab.

Patienten, die mit beiden Wirkstoffen behandelt wurden, hatten eine allgemeine Ansprechrate von 19 Prozent: Bei sechs von 32 Patienten war der Tumor um mindestens 30 Prozent geschrumpft. Diese Ergebnisse sind den Autoren zufolge besonders vielversprechend, weil das realistische Ergebnis der Standardtherapie eine Stabilisierung des Tumorwachstums für zwei Monate gewesen wäre. Zwei der Patienten hatten eine komplette Therapieantwort, der Tumor war nach der Behandlung nicht mehr nachweisbar.

„Überraschenderweise traten alle Therapieantworten bei Patienten mit HPV-negativem Kopf-Hals-Krebs auf, mit einer Ansprechrate von 38 Prozent in dieser Subgruppe“, kommentierte Bauman die Ergebnisse. Das sei besonders erfreulich, da diese Patientengruppe das schlechteste Gesamtüberleben zeige. In dieser bereits in großem Umfang vortherapierten Gruppe, wäre eine Ansprechrate von etwa fünf Prozent zu erwarten gewesen, so Bauman weiter. Sie arbeitet derzeit mit ihrem Team daran, eine große, randomisierte Phase-III-Studie zu entwerfen, um die Kombination aus Ficlatuzumab und Cextuximab im Vergleich zur Standardtherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem HPV-negativem Kopf-Hals-Krebs zu testen. (ja)