HPV: Wissenslücken über die Assoziation zu Krebs21. August 2025 Foto: Tobias Arhelger/stock.adobe.com Einer aktuellen Studie zufolge weiß ein Drittel der US-Amerikaner nichts über den Zusammenhang zwischen dem Humanen Papillomvirus (HPV) und Krebs. Insbesondere die Assoziation zu Kopf-Hals-Krebs ist weitgehend unbekannt. Sechs Krebsarten werden mit HPV in Verbindung gebracht – aber jenseits von Gebärmutterhalskrebs ist das vielen US-Amerikanern nicht bewusst. Allerding gibt es auch dort Wissenslücken: Der in „JAMA Oncology“ veröffentlichten Studie zufolge weiß ein Drittel nichts über HPV-assoziierte Krebserkrankungen oder dass ein Impfstoff existiert. Fehlendes Bewusstsein, sinkende Impfraten Für ihre Studie verwendeten Sonawane et al. Daten aus der Health Information National Trends Survey (HINTS), einer vom National Cancer Institute durchgeführten Umfrage. Insbesondere in den Südstaaten der USA und im mittleren Westen fehlt das Bewusstsein: So zeigt die Untersuchung für 13 Staaten in dieser Region, dass 40 Prozent der Bevölkerung nichts über die HPV-Impfung wissen. Das fehlende Bewusstsein für HPV, Krebs und die Impfung in diesen Staaten ist aus zwei Gründen besonders beunruhigend, wie die Autoren schreiben. Zum einen gebe es gerade im Süden und mittleren Westen einen deutlichen Anstieg bei den HPV-assoziierten Krebsfälle, zum anderen hätten gerade diese Staaten suboptimale Impfraten. Mit Blick auf die Impfung sei das Bewusstsein in Bezug auf HPV, Krebs und die verfügbare Impfung aber besonders wichtig, wie die leitenden Studienautorin Dr. Kalyani Sonawane vom Hollings Cancer Center der Medical University of South Carolina (USA) betont. Größte Wissenslücke bei Kopf-Hals-Krebs und HPV Wie die leitende Studienautorin konstatiert, ist der Zusammenhang zwischen HPV und Gebärmutterhalskrebs noch am bekanntesten. Aber für das Oropharynxkarzinom sieht es schon ganz anderes aus – hier gibt es die größte Wissenslücke: 70 Prozent derjenigen, die bereits von HPV gehört hatten, wussten nicht, dass es auch Oropharynxkarzinome auslösen kann. Das Problem reicht Sonawane zufolge zurück zur Einführung der Impfung: „Sie wurde zunächst für Mädchen zugelassen und stark an Mädchen vermarktet. Sogar die Verpackung war rosa,“ erinnert sich die Wissenschaftlerin. Hierzulande wird die HPV-Impfung für Mädchen und Jungen vom Robert Koch-Institut empfohlen. Sonwanes Einschätzung nach dächten viele Eltern, dass die Impfung vor Gebärmutterhalskrebs schütze und Jungen die Impfung nicht bräuchten, obwohl sie für diese auch in den USA zugelassen ist. Sie berichtet: „Anekdotisch erzählen uns Kinderärzte immer wieder, dass Eltern von Jungen auf die Frage nach einer HPV-Impfung stets antworten: ‚Aber er ist doch ein Junge.‘“ (ja/BIERMANN)
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