Hygiene: SpiFa startet Kampagne zur Vergütung gestiegener Kosten

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Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) startet mit seinen Mitgliedsverbänden eine Kampagne und informiert Patientinnen und Patienten über die fehlende Bereitschaft der Krankenkassen, Hygienekosten zu vergüten.

Die Kosten für eine qualitätsgesicherte und validierte Aufbereitung von medizinischen Geräten sind in den letzten Jahren erheblich angestiegen und können aus den von den gesetzlichen Krankenkassen für die damit zu erbringenden Leistungen am Patienten gezahlten Beträge nicht mehr gedeckt werden. Zuletzt hatten die gesetzlichen Krankenkassen für alle Praxen rund 98 Millionen Euro mehr an Vergütung zur Verfügung gestellt. Bei rund 102.000 Praxen in Deutschland ergibt dies eine jährlich zusätzliche Vergütung in Höhe von rund 960 Euro/Jahr.

Dr. Axel Schroeder, Vorstandsmitglied im SpiFa e.V., erklärt zum Start der „Hygienekampagne“ des SpiFa und seiner 34 angeschlossenen Mitgliedsverbände: „Hygiene wird nicht nur in einer Pandemie gebraucht, sie ist essenzieller Bestandteil der medizinischen Versorgung der Menschen in Deutschland. Die Fachärztinnen und Fachärzte sind seit mehreren Jahren mit immer höheren Hygiene-Aufwendungen in der Versorgung konfrontiert, welche nicht mehr adäquat in der Leistungsvergütung abgebildet werden. Wir können dies so nicht mehr hinnehmen und leisten; daher fordern wir die gesetzlichen Krankenkassen auf, mit sachlich fundierten Vorschlägen an den Verhandlungstisch zurückzukehren.“

Mit Beginn dieser Woche wollen der SpiFa und seine Mitgliedsverbände in abgestimmten Aktionen während der nächsten acht Wochen bundesweit auf die Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen zugehen. Hierbei sollen sowohl der Dialog über gestiegene Aufwendungen und die Nicht-Übernahme durch die gesetzlichen Kassen gesucht als auch bestimmte Leistungen nicht mehr im gewohnten Ausmaß angeboten oder nicht durchgeführt werden.
Die Versicherten, so der SpiFa, würden um Unterstützung gegenüber ihrer Krankenkasse aufgefordert werden. Letztendlich gelte es, das Patientenwohl in Sachen Hygiene und Infektionsschutz zu sichern.