Hypopharynxkarzinom: Einfluss von Therapieverzögerungen auf das Gesamtüberleben15. Mai 2019 Foto: © DOC RABE Media/AdobeStock Eine aktuelle retrospektive Kohortenstudie gibt Aufschluss über die vorherrschenden Verzögerungen bei der Behandlung von Hypopharynxkarzinomen; außerdem werden die mit den Verzögerungen assoziierten Faktoren identifiziert und mit dem Gesamtüberleben in Bezug gesetzt. Die Autoren der HNO-Abteilung der renommierten Universitätsklinik Yale identifizierten in der National Cancer Database Patienten, die aufgrund von Hypopharynxkarzinomen mittels primärer Strahlentherapie, simultaner Radiochemotherapie oder Induktionschemotherapie und Bestrahlung behandelt wurden. Es wurden 3 verschiedene Zeitperioden zugrunde gelegt: von der Diagnose bis zum Behandlungsbeginn (diagnosis to treatment initiation, DTI), die Dauer der Strahlentherapie (radiation treatment duration, RTD) sowie von der Diagnose bis zum Ende der Therapie (diagnosis to treatment end, DTE). Die Autoren brachten die auftretenden Verzögerungen mit den Patienten, dem Tumor, Behandlungsfaktoren und dem Gesamtüberleben mittels multivariater Analysen und Cox-Regression in Zusammenhang. Insgesamt 3850 mittels primärer Strahlentherapie oder simultaner Radiochemotherapie behandelte Patienten wurden inkludiert. Die durchschnittliche Dauer von DTI, RTD und DTE betrug 37, 52 und 92 Tage. Unter afroamerikanischen Patienten kam es besonders häufig zu Verzögerungen in der DTI-Periode (Chancenverhältnis [OR] = 0,64; 95 % Konfidenzintervall [KI] 0,51–0,80) und DTE-Periode (OR = 0,60; 95 %-KI 0,49–0,75). Eine Krankenversicherung über den Dienst Medicaid ist mit einer längeren DTI-Periode assoziiert (OR = 1,43; 95 %-KI 1,07–1,90), ebenso mit Verzögerungen bei RTD (OR = 1,39; 95 %-KI 1,06–1,83) und DTE (OR = 1,48; 95 %-KI 1,12–1,97). RTD-Verzögerungen (Risikoquotient [HR] = 1,24; 95 %-KI 1,11–1,37), nicht aber DTI- (HR = 0,92; 95 %-KI 0,82–1,03) oder DTE-Verzögerungen (HR = 1,01; 95 %-KI 0,90–1,15) sind mit einem eingeschränkten Gesamtüberleben assoziiert. Es konnten 922 identifiziert werden, die eine Induktionschemotherapie erhielten; Verzögerungen bei DTI, RTD und DTE erwiesen sich in dieser Kohorte als nicht mit dem Gesamtüberleben in Zusammenhang stehend: HR = 1,10; 95 %-KI 0,87–1,39; HR = 1,05; 95 %-KI 0,83–1,32; HR = 1,11; 95 %-KI 0,88–1,41. Die Autoren schreiben, dass die ermittelten medianen Zeiträume als nationale Richtwerte angesehen werden können. Fazit: Verzögerungen bei der primären Strahlentherapie oder Radiochemotherapie stehen mit einem schlechteren Gesamtüberleben in Zusammenhang; dieses Phänomen tritt jedoch nicht bei Verzögerung der Induktionschemotherapie auf. (am)
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