IGeL Monitor: Lichttherapie bei Akne zeigt weder Nutzen noch Schaden21. Februar 2018 Foto: © frank29052515 – Fotolia.com In einer aktuellen Analyse sehen Wissenschaftler des IGeL-Monitors für eine Therapie bei Akne mit rotem und blauem Licht keine Hinweise auf einen zusätzlichen Nutzen oder Schaden. Die Bewertung lautet deshalb „unklar“. Gerade in jungen Jahren sind Menschen häufig von Akne mit eitrigen Pusteln auf Gesicht und Körper betroffen, der Leidensdruck ist mitunter enorm. Als mögliche Abhilfe werden auch Lichttherapien als Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL), angeboten. Eine Auswertung der aktuellen wissenschaftlichen Literatur durch Wissenschaftler des IGeL-Monitors hat nun ergeben, dass es keine ausreichenden Hinweise auf Vorteile oder Nachteile der Therapie mit rotem und blauem Licht im Vergleich zur Standardtherapie gibt. Da sich Nutzen und Schaden die Waage halten, lautet die Bewertung „unklar“. Die Ursachen für Akne sind vielfältig: Die häufigste Ursache sind wahrscheinlich männliche Geschlechtshormone. Weitere Ursachen könnten eine gesteigerte Talgproduktion und eine Besiedelung der Ausführungsgänge der Talgdrüsen mit Bakterien sowie eine Verhornungsstörung der Ausführungsgänge sein. Außerdem werden noch folgende Risikofaktoren diskutiert: erbliche Veranlagung, ethnische Zugehörigkeit, Ernährung, Sonnenlicht, Sozialstatus, Hygiene, Übergewicht und Rauchen. Für eine Therapie der Akne gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die aktuelle Leitlinie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft von 2010 „Behandlung der Akne“ empfiehlt in erster Linie Arzneien, die auf die Haut aufgetragen werden. In schwereren Fällen kann eine systemische Therapie in Frage kommen. Die Hautschäden können zusätzlich oder alternativ auch mit Peeling, Ausreinigen und mit Licht behandelt werden. Bei der Lichttherapie soll Blaulicht Eiterbakterien abtöten und Rotlicht die Durchblutung der Haut verbessern. Eine Lichttherapie-Sitzung kostet in der Regel zwischen 5,30 und 15 Euro. Meist werden acht Sitzungen über vier Wochen angeboten. Wissenschaftler des IGeL-Monitors wollten wissen, welchen Nutzen und Schaden die Therapie mit rotem und blauem Licht bei Akne hat. Sie fanden dazu neun wissenschaftliche Studien. Die Studien untersuchten den Nutzen einer alleinigen Lichttherapie oder einer Lichttherapie zusätzlich zu einer Behandlung mit Gelen. Es zeigten sich vereinzelt leichte Vorteile der Lichttherapie. Dennoch werten die Wissenschaftler dies nicht als Hinweis auf einen Nutzen. Der Grund: Man kann sich auf die Ergebnisse der Studien nicht wirklich verlassen. Es fehlen in den Studien zum Beispiel Angaben darüber, ob die Ärzte „verblindet“ waren. Die Angaben zu den möglichen Schäden waren ebenso unzuverlässig. Insgesamt sehen die Wissenschaftler des IGeL-Monitors deshalb weder ausreichende Hinweise auf einen Nutzen noch auf einen Schaden. Die Leitlinie der Fachgesellschaft kommt zu dem Schluss, dass man eine Lichttherapie immerhin erwägen könne. Allzu große Hoffnung sollten sich die Patienten laut Leitlinie aber nicht machen: „Eine direkte Wirkung auf Komedonen ist eher nicht zu erwarten. Schwerere Akne-Verläufe bessern sich nicht.“
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