Immuncheckpoint-Blockade bei soliden Tumoren: Nebenwirkungen im Auge behalten27. Mai 2024 © sdecoret – stock.adobe.com (Symbolbild) Wird bei soliden Tumoren der perioperativen Therapie eine Immuncheckpoint-Blockade (ICB) hinzugefügt, ist dies mit einem Anstieg behandlungsbedingter unerwünschter Ereignisse (UE) von Grad 3/4 und von UE, die zum Therapieabbruch führen, verbunden. Das belegen Yu Fujiwara von der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York, USA, und Kollegen in einem systematischen Review mit Meta-Analyse. Im Rahmen ihrer Arbeit hatten die Wissenschaftler PubMed/MEDLINE, Embase, Web of Science und die Cochrane Library jeweils ab Einrichtung bis zum 08.08.2023 nach randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) durchsucht, in denen die Zugabe einer ICB zur (neo-)adjuvanten Therapie bei Krebs untersucht wurde und die über behandlungsbedingte Todesfälle berichteten und ein Design aufwiesen, bei dem die Versuchsgruppe die ICB in Kombination mit der in der Kontrollgruppe verwendeten Therapie evaluierte. Eingeschlossen werden konnten 28 RCTs mit 16.976 Patienten. Die Zugabe einer ICB war nicht signifikant mit einem Anstieg der behandlungsbedingten Todesfälle verbunden (OR 1,76; 95%-KI 0,95–3,25; p=0,073), was für alle Subtypen der ICB konsistent ist (I2=0%). Bei 9864 Patienten, die mit einer ICB behandelt wurden, wurden 40 tödliche Toxizitäten festgestellt, am häufigsten Pneumonitis (6 [15,0%]). Bei 7112 Patienten, die nicht mit einer ICB behandelt wurden, traten 13 tödliche Toxizitäten auf. Die zusätzliche ICB erhöhte die Inzidenz behandlungsbedingter UE von Grad 3/4 (OR 2,73; 95%-KI 1,98–3,76; p<0,0001), von UE, die zum Abbruch der Behandlung führten (3,67; 95%-KI 2,45–5,51; p<0,0001) und behandlungsbedingter UE jeglichen Grades (OR 2,60; 95%-KI 1,88–3,61; p<0,0001). Die ICB vs. Placebo-Design war beim primären Einsatz als adjuvante Therapie mit einer erhöhten Inzidenz behandlungsbedingter Todesfälle (OR 4,02; 95%-KI 1,04–15,63; p=0,044) und UE von Grad 3/4 (OR 5,31; 95%-KI 3,08–9,15; p<0,0001) assoziiert, wohingegen die zusätzliche ICB im neoadjuvanten Setting nicht mit einer erhöhten Inzidenz behandlungsbedingter Todesfälle (OR 1,11; 95%-KI 0,38–3,29; p=0,84) oder von UE von Grad 3/4 (OR 1,17; 95%-KI 0,90–1,51; p=0,23) einherging. Fazit Ärzte sollten ihre Patienten engmaschig auf behandlungsbedingte UE überwachen, um Therapieabbrüche und Morbidität aufgrund dieser Therapien in frühen Krankheitsstadien zu verhindern, so der Rat der Autorinnen und Autoren. (sf) Autoren: Fujiwara Y et al. Korrespondenz: Abdul Rafeh Naqash; [email protected] Studie: Treatment-related adverse events, including fatal toxicities, in patients with solid tumours receiving neoadjuvant and adjuvant immune checkpoint blockade: a systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials Quelle: Lancet Oncol 2024;25(1):62–75. Web: https://doi.org/10.1016/S1470-2045(23)00524-7
Mehr erfahren zu: "US-Forscher haben einen neuen potenziellen Gerinnungshemmer entwickelt" US-Forscher haben einen neuen potenziellen Gerinnungshemmer entwickelt Forscher der Duke University, USA, haben einen neuen potenziellen Gerinnungshemmer entwickelt, der als Alternative zu Heparin bei Angioplastie, Dialyse-Behandlung, Operationen und anderen Verfahren eingesetzt werden könnte.
Mehr erfahren zu: "Erste Frau an der Spitze der Justus-Liebig-Universität Gießen" Erste Frau an der Spitze der Justus-Liebig-Universität Gießen Prof. Katharina Lorenz ist seit dem ersten April 2024 Präsidentin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Erstmals steht somit eine Frau an der Spitze der JLU. Der neue Hessische Minister für Wissenschaft […]
Mehr erfahren zu: "Mittelmeer-Diät kann die Nierengesundheit bei Diabetes-Patienten verbessern" Mittelmeer-Diät kann die Nierengesundheit bei Diabetes-Patienten verbessern Eine Studie der Universität Córdoba, Spanien, weist zum ersten Mal die gesundheitlichen Vorteile der Mittelmeer-Diät auch für Patienten mit Typ-2-Diabetes nach.