Immuntherapie verlängert Überleben bei desmoplastischem Melanom22. August 2025 © theartofpics – stock.adobe.com (Symbolbild) Ein US-amerikanisches Forschungsteam konnte nachweisen, dass Pembrolizumab bei Patienten mit fortgeschrittenem, nicht resezierbarem desmoplastischem Melanom eine effektive Regression oder sogar Elimination von Tumoren bewirkt. Die in „Nature Medicine“ publizierte Studie zeigt, dass rund 90 Prozent der Patienten nach Therapie mit dem PD-1-Checkpoint-Inhibitor Pembrolizumab, eine deutliche Tumorverkleinerung oder das vollständige Verschwinden der Tumoren erreichten. Damit positioniert sich die Substanz als vielversprechende Behandlungsoption für diese Patientengruppe. „Patienten mit fortgeschrittenem desmoplastischem Melanom sprechen in hoher Rate auf eine Monotherapie mit PD-1-Blockade an. Dies bestätigt Anti-PD-1 als bevorzugte Behandlungsoption für diese Erkrankung“, erklärte Studienleiter Prof. Antoni Ribas von der University of California, Los Angeles, USA. „Im Vergleich zu operativen oder strahlenbasierten Verfahren oder zu Kombinationsimmuntherapien bietet dieser Ansatz eine gezieltere und weniger belastende Alternative.“ PD-1-Inhibitoren, einzeln oder in Kombination mit Wirkstoffen wie Anti-CTLA-4 oder Anti-LAG-3, gelten heute als Standard in der Erstlinientherapie. Kombinationstherapien können zwar die Wirksamkeit steigern, sind jedoch häufig mit einer höheren Toxizität verbunden. Frühere Beobachtungen hatten nahegelegt, dass desmoplastische Melanome – eine Subgruppe, die oftmals in chronisch sonnenexponierter Haut entsteht und durch eine Vielzahl genetischer Veränderungen gekennzeichnet ist, die die Tumorzellen für das Immunsystem sichtbar machen – besonders gut auf PD-1-Inhibition ansprechen. Frühe Wirksamkeit mit stabiler Remission Auf dieser Grundlage wurde die multizentrische SWOG-S1512-Studie initiiert. Sie beinhaltete zwei Kohorten. In Kohorte A erhielten Patienten mit resezierbarem desmoplastischem Melanom Pembrolizumab vor der Operation. Der hier berichtete Fokus liegt jedoch auf Kohorte B. In Kohorte B wurden 27 Patienten mit metastasiertem, nicht operablem desmoplastischem Melanom eingeschlossen. Sie erhielten im Dreiwochenintervall bis zu zwei Jahre lang Infusionen mit Pembrolizumab. Die Ergebnisse zeigten eine Komplettremission bei 37 Prozent der Patienten, definiert als vollständiges Verschwinden der Tumoren. Insgesamt erreichten 89 Prozent eine deutliche Tumorrückbildung oder Remission. Bemerkenswert war zudem die frühe Wirksamkeit: Erste Remissionen traten teilweise bereits nach zwei Monaten auf. Viele Patienten blieben auch nach Beendigung der Therapie in stabiler Remission. Nach drei Jahren waren 84 Prozent noch am Leben, 72 Prozent zeigten keine Krankheitsprogression. Hochwirksamer, meist verträglicher Ansatz Die Behandlung wurde insgesamt gut vertragen, wenngleich ein Teil der meist älteren Patienten mit komorbiden Erkrankungen Nebenwirkungen entwickelte, die zum vorzeitigen Abbruch führten. Auffällig war, dass diese Therapieabbrüche den Behandlungseffekt insgesamt nicht minderten. „Die ermutigenden Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Pembrolizumab auch bei diesem Melanom-Subtyp, für den lange Zeit keine wirksamen Therapieoptionen existierten, eine dauerhafte klinische Wirksamkeit entfalten kann. Damit gehört das desmoplastische Melanom zu den malignen Erkrankungen mit den höchsten Ansprechraten auf PD-1-Inhibition“, erklärte Ribas. „Die Erkenntnisse erweitern unser Verständnis außergewöhnlicher Responder unter den Krebspatienten und verändern das Therapiekonzept durch einen hochwirksamen und gleichzeitig wenig toxischen Ansatz.“ (ins)
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