Impfung gegen SARS-CoV-2: Menschen mit abgeschwächtem Immunsystem können eine gute Immunantwort entwickeln9. August 2021 Foto: © Daniel/stock.adobe.com Patientinnen und Patienten mit einem abgeschwächten Immunsystem aufgrund immunsuppressiver Therapien können durchaus gute Immunantworten auf eine COVID-19-Impfung entwickeln. Für diejenigen, die keine Antikörper bilden, kann eine dritte Impfdosis notwendig sein. Dies zeigt eine aktuelle Studie der MedUni Wien. Betroffene von Autoimmunerkrankungen benötigen oftmals eine Therapie, die das Immunsystem schwächt. Gerade in dieser Gruppe kann es daher zu schweren Verläufen von COVID-19 kommen. Bis dato war unklar, ob durch eine Impfung gegen SARS-CoV-2 ein ausreichendes Ansprechen gewährleistet ist, insbesondere bei Patientinnen und Patienten, die B-Zell-depletierende Medikamente (z.B. Rituximab gegen Rheumatoide Arthritis) erhalten. In einer gerade veröffentlichten Studie eines abteilungsübergreifenden Teams der Medizinischen Universität Wien unter Koordination der Klinischen Abteilung für Rheumatologie der Universitätsklinik für Innere Medizin III konnte diese Frage nun beantwortet werden. Senior-Autor Michael Bonelli konnte mit seinem Studienteam zeigen, dass der Großteil dieser Patientinnen und Patienten in der Lage ist, dennoch eine humorale und zelluläre Immunantwort zu entwickeln. Bonelli sagt dazu: „B-Zellen stellen eine wichtige Zellpopulation für die Entwicklung von Antikörpern dar. Wir konnten zeigen, dass Patienten unter B-Zell-depletierender Therapie mit Rituximab in über 50 Prozent der Fälle dennoch Antikörper gegen SARS-CoV-2 entwickeln und ein möglicher zusätzlicher Schutz durch eine zelluläre Immunantwort besteht. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, immunsupprimierte Patienten gegen SARS-CoV-2 zu impfen.“ Manchmal braucht es eine dritte Impfung Daniel Aletaha, Leiter der Klinischen Abteilung für Rheumatologie, erklärt weiter: „Die Erkenntnisse dieser Arbeit stellten die Grundlage für eine mittlerweile abgeschlossene randomisierte Booster-Impfstudie dar, in welcher wir untersuchten, ob jene Gruppe von Patientinnen und Patienten unter Therapie mit Rituximab, die nach Standardimpfung eben keine Antikörper bilden konnten, durch eine dritte Impfung mit einem neuerlichen mRNA-Impfstoff oder einem Wechsel auf Vektor-Impfstoff doch noch humorale beziehungsweise zelluläre Immunität entwickeln. Die Ergebnisse der ersten Impfstudie stehen kurz vor der Publikation und werden hoffentlich zur Schaffung von Richtlinien zur Impfstrategie gegen SARS-CoV-2 in immunsupprimierten Patientinnen und Patienten beitragen.“ Eine derzeit rekrutierende Folgestudie mit selbem Design erweitert die Rituximab-Studie nun auf alle Patientinnen und Patienten mit Immunsuppression und verschiedensten Indikationen aus dem Bereich Rheumatologie, Neurologie, Hämatologie, Transplantation und anderen. Dieses Projekt stellt eine Zusammenarbeit vieler ForscherInnen verschiedener Abteilungen/Instituten der MedUni Wien dar.
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