Kardiovaskuläre Prävention durch Impfung – ESC veröffentlicht klinisches Konsensuspapier9. Juli 2025 Symbolfoto: ©Ratana21/stock.adobe.com Pneumokokken, RSV, Influenza, SARS-CoV-2: In einem klinischen Konsensus-Statement hebt die European Society of Cardiology (ESC) die Bedeutung von Impfungen für die Prävention kardiovaskulärer Ereignisse hervor. „Wir wissen seit vielen Jahren, dass Influenza das Risiko für schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkte erhöhen und Herzinsuffizienz verschlimmern kann“, sagt der Züricher Prof. Thomas F. Lüscher, Präsident der ESC und leitender Autor des klinischen Konsensus-Statements der ESC. „In jüngerer Zeit deuten Hinweise darauf hin, dass auch andere Atemwegsinfektionen mit einer erhöhten kardiovaskulären Morbidität und Mortalität verbunden sind. Die neue Veröffentlichung beschreibt, wie Impfungen nicht nur Infektionen verhindern, sondern auch das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse verringern, insbesondere bei anfälligen Personen.“ Erläuterungen zu Nutzen und Risiken Die klinische Konsenserklärung der ESC beschreibt Daten zum Risiko kardiovaskulärer Komplikationen nach Infektionen wie Pneumokokken-Pneumonie, Influenza, SARS-CoV-2 und Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV) und erläutert die möglicherweise dafür verantwortlichen Entzündungsmechanismen. Anschließend werden die Belege für die positiven Auswirkungen von Impfungen auf die Verringerung kardiovaskulärer Ereignisse nach verschiedenen viralen und bakteriellen Infektionen, insbesondere bei Risikopatientengruppen, zusammengefasst. Es werden klinische Praxisleitlinien der ESC und des American College of Cardiology (ACC)/American Heart Association (AHA) vorgestellt, die sich für eine Impfung gegen Influenza und andere weit verbreitete Infektionen bei Patienten mit chronischen Koronarsyndromen (einschließlich Koronarer Herzkrankheit) und bei Patienten mit Herzinsuffizienz aussprechen. Schwerwiegende Nebenwirkungen von Impfungen sind sehr selten. In der Konsenserklärung werden auch die Risiken kardiovaskulärer Nebenwirkungen nach Impfungen – wie zum Beispiel Myokarditis – erörtert und geeignete Behandlungsstrategien beschrieben. Anschließend folgen Empfehlungen dazu, welche Impfstoffe Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie oft verabreicht werden sollten. Die Impfung von Schwangeren und anderen gefährdeten Patientengruppen, wie beispielsweise Patienten mit angeborenen Herzfehlern und Herztransplantationen, wird ebenfalls berücksichtigt. Impfung als tragende Säule für die kardiovaskuläre Prävention „Prävention ist entscheidend für die Verringerung der erheblichen Belastung durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Gesamtheit der Erkenntnisse deutet darauf hin, dass Impfungen neben anderen etablierten Maßnahmen zu einer tragenden Säule präventiver Strategien werden sollten“, hebt Lüscher hervor.
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