In Leipzig wurde ein Zentrum für Sport und Bewegungsmedizin gegründet23. Juli 2021 Der Lenkungskreis des ZBS: Prof. Dr. Ingo Bechmann, Dr. Nikolaus von Dercks, Prof. Dr. Ulrich Laufs, Prof. Dr. Dr. Martin Busse, MdL Wolf-Dietrich Rost, Prof. Dr. Pierre Hepp (v.l.n.r.). (Foto: Universitätsmedizin Leipzig) Das neugegründete Zentrum für Sport- und Bewegungsmedizin (ZSB) am Universitätsklinikum Leipzig bündelt in einem Netzwerk die Erfahrungen und das Wissen verschiedenster Experten rund um die Bewegungsmedizin. Die Arbeit begann am 17. Juli mit einem Eröffnungssymposium. Das neue Zentrum ist nach Angaben des Universitätsklinikums breit aufgestellt und versteht sich als eine Anlaufstelle für Breiten-, Leistungs- und Spitzensportler ebenso wie für Menschen mit sportspezifischen Erkrankungen. Am Zentrum arbeiten Experten verschiedenster Bereiche und Fachdisziplinen zusammen, die spezielles Fachwissen aus der Sportmedizin und für die Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparats mitbringen oder sich mit Teilaspekten beschäftigen – etwa Sportmediziner, Chirurgen, Kardiologen, Psychologen, aber auch Sportwissenschaftler, Physiotherapeuten und Anatomen. “Wir möchten mit diesem Zentrum eine innovative Netzwerkstruktur aus internen und externen Partnern auf diesem sehr breiten Feld schaffen”, erklärt Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig (UKL). “Ziel ist es, das Wohl von Freizeit- und Leistungssportlern ebenso wie die Rolle von Sport und Bewegung im Bereich der Prävention und Therapie von Zivilisationserkrankungen, aber auch Tumoren, psychischen Erkrankungen und anderen gesundheitlichen Problemen zu thematisieren”, betont Prof. Pierre Hepp, Leiter des Bereichs Arthroskopie und Spezielle Gelenkchirurgie/Sportverletzungen am UKL und Sprecher des neuen Zentrums. Dies geschehe auch vor dem Hintergrund eines Paradigmenwechsels in der Medizin weg vom früheren Ansatz der körperlichen Schonung als Maßnahme bei vielen Erkrankungen hin zum gezielten Einsatz von Bewegungsmethoden und Mobilisation. “Wir wissen immer mehr über die therapieunterstützenden Effekte von körperlicher Aktivität bei den verschiedensten Erkrankungen”, sagt Hepp. Diese kommen sowohl in der Krebstherapie zum Einsatz als auch bei der Behandlung psychischer Erkrankungen. Selbst nach schweren Unfällen oder Operationen werden Patienten heute sehr früh mobilisiert, um so den Heilungsprozess zu unterstützen. Die Wirkung dieser in der Praxis bereits umgesetzten Ansätze soll künftig noch besser wissenschaftlich untersetzt werden. “In dem Bereich der Sport- und Bewegungstherapien gibt es viel Erfahrungsmedizin, die gut funktioniert, deren Wirkmechanismen aber noch nicht vollständig bekannt sind und zu deren Aufklärung wir beitragen möchten”, erklärt Hepp mit Blick auf die geplanten Forschungsaktivitäten des Zentrums. Daran arbeiten im ZSB nicht nur fast alle Bereiche des UKL und der Medizinischen Fakultät, sondern auch die Sportwissenschaftler der Universität Leipzig sowie die Sportwissenschaftliche Gesellschaft Sachsens mit. Das Netzwerk ist zudem offen für weitere Partner, die an der sport- oder bewegungsmedizinischen Patientenversorgung, Betreuung von Sportlern, der Prävention, Forschung oder Lehre beteiligt sind, erklärt das Universitätsklinikum. Patienten, vom Spitzensportler bis zum Freizeitfußballer, die sportmedizinische Hilfe suchen, können sich über eine zentrale Rufnummer oder Mailadresse melden. Ein Sportmediziner nimmt das Anliegen auf und vermittelt den Kontakt zu einem geeigneten Spezialisten. Dies könne sowohl eine Klinik des UKL sein als auch die sportmedizinische Praxis des Medizinischen Versorgungszentrums des UKL, ebenfalls ein Teil des ZSB, oder ein geeigneter externer Partner, heißt es weiter. “Auch Vereine, die sich um ihre Mitglieder sorgen und Fragen zu sportmedizinischen Aspekten haben, sind uns mit ihren Anliegen herzlich willkommen”, so Hepp. Erreichbar ist das Zentrum unter Tel. 0341-97 14140 oder [email protected]. Mehr Informationen zum ZSB und seinem Anliegen sind zu finden unter: www.uniklinikum-leipzig.de/zsb.
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