Inkontinenz: Beckenbodentraining und Pilates wirken gleich gut

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Beckenbodentraining (BBT) und Pilates sind bei postmenopausalen Frauen gleichermaßen für das Management einer Belastungsinkontinenz geeignet, solange dabei die Beckenbodenmuskulatur bewusst kontrahiert wird. Das zeigt eine randomisiert-kontrollierte Studie aus Brasilien.

An der Studie nahmen 40 postmenopausale Frauen teil, die über 12 Wochen 3-mal wöchentlich randomisiert entweder ein BBT oder ein Pilatestraining absolvierten. Neben dem Effekt auf die Belastungsinkontinenz wurden die Kontraktionskraft und die Endurance der Beckenbodenmuskulatur sowie die Auswirkungen der Harninkontinenz auf die Lebensqualität untersucht.

In beiden Gruppen kam es über die 12 Wochen Training zu einer signifikanten Verbesserung sowohl beim Urinverlust als auch bei der Lebensqualität. Die Kontraktionskraft der Beckenbodenmuskulatur verbesserte sich nur in der BBT-Gruppe signifikant, die Endurance dagegen in beiden Gruppen. Die maximale Kontraktionskraft war nur in der Pilates-Gruppe verbessert, die durchschnittliche Kontraktionskraft dagegen in beiden Gruppen.

Auch die maximale und die durchschnittliche Endurance verbesserten sich in beiden Gruppen. Unterschiede zwischen den Gruppen gab es nur bei der Verbesserung der Kontraktionskraft, die in der BBT-Gruppe signifikant höher ausfiel.

Fazit
Es gab keinen Unterschied zwischen Pilates und Beckenbodentraining bei der Behandlung von postmenopausalen Frauen mit Belastungsinkontinenz, vorausgesetzt, die Beckenbodenmuskulatur wurde dabei bewusst kontrahiert. (nec)

Autoren: Gonzaga  S et al.
Korrespondenz: Sabrina Gonzaga; [email protected]
Studie: Comparative analysis of pelvic floor muscle training and Pilates in managing urinary incontinence among postmenopausal women: a randomized controlled trial
Quelle: Int Urogynecol J 2024 Jan 11.
Web: https://doi.org/10.1007/s00192-023-05712-0