Insertionstiefe der Cochlea-Implantat-Elektroden

Foto: ©abhijith3747 /Adobe Stock

Die intracochleare Positionierung des ­Elektrodenträgers kann das Behandlungsergebnis einer Cochlea-Implantation beeinflussen. Das Design des Elektrodenträgers kann das Risiko eines Traumas erhöhen, etwa durch Penetration der Basilarmembran oder Verschiebung des Elektrodenträgers in die Vorhoftreppe (Scala vestibuli).

Ziel der vorliegenden Studie, die kürzlich in „Otology & Neurotology“ publizierten wurde, war die Feststellung einer möglichen Verschiebung (scalar shift) zweier verschiedener Elektrodenträger ein und desselben Herstellers nach Implantation. Es handelt sich um eine retrospektive Analyse an einer Klinik der tertiären Versorgung. An der Untersuchung nahmen Cochlea-Rezipienten teil, denen zwischen 2010 und 2014 entweder eine Mid-Scala-Elektrode (n = 30) oder eine perimodiolare Elektrode (n = 30) implantiert wurde.

Zu einer Verschiebung der Elektroden kam es bei 26,7 % (8 von 30) der Patienten, die einen perimodiolaren Elektrodenträger erhielten; bei Implantation einer Mid-Scala-Elektrode betrug dieser Anteil 6,7 % (2 von 30). Die durchschnittliche Insertionstiefe bei den Patienten, die eine Mid-Scala-Elektrode erhielten und bei denen es zu einer Verschiebung kam, war im Vergleich zur durchschnittlichen Insertionstiefe der perimodiolaren Elektroden deutlich tiefer (21,59 ± 0,34 mm); bei letzterer betrug die Insertionstiefe lediglich 17,85 ± 2,19 mm (auch hier bei Verschiebung der Elektrode). Es scheint, so die Autoren, eine Tendenz hin zur Korrelation zwischen der Länge der Cochlea und dem Auftreten eines Verschiebens der Elektroden zu geben.

Fazit: Bei tiefer Insertion einer perimodiolaren Elektrode im Vergleich zu einer Mid-Scala-Elektrode kann es eher zu einer Verschiebung der Elektrode kommen. (am)

Originalpublikation:
Zelener et al. Otol Neurotol 2020 Feb;41(2):178–185.