Interdisziplinär: Untersuchung und Behandlung von Erkrankungen der Orbita8. Mai 2024 Symbolfoto: Summit Art Creations/stock.adobe.com Interdisziplinäre Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Orbita, sind eines der Hauptthemen des diesjährigen Deutschen HNO-Kongresses in Essen, der unter dem Motto: „Crossing borders“ steht. Die Deutsche HNO-Gesellschaft kommt mit dieser Themensetzung sowohl der großen Bedeutung der Orbita für das Fach HNO-Heilkunde nach als auch dem hohen Stellenwert der Interdisziplinarität. Das Thema wird von einem HNO-Arzt und einer Augenärztin bearbeitet und vorgetragen. Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Orbita sind medizinische Herausforderungen, an der interdisziplinär zahlreiche Fachrichtungen beteiligt sind wie HNO-Ärzte, Augenärzte, Internisten, Pädiater, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen, Radiologen, Neurologen, Neurochirurgen, Pathologen und Strahlentherapeuten. „Diese Interdisziplinarität ist sehr wichtig, so dass die Behandlung von Patienten mit Erkrankungen der Orbita meist in dafür spezialisierten interdisziplinären Orbitazentren erfolgt“, so Prof. Hans-Jürgen Welkoborsky, Hannover. Der Zusammenarbeit von HNO- und Augenärzten kommt dabei ein besonderer Stellenwert zu. Die Augenhöhle ist anatomisch ein sehr enger Raum, der von drei Seiten von Knochen umgeben ist, in Form einer Pyramide. Darin befinden sich zahlreiche sehr wichtige Organe wie das Auge mit dem Sehnerv, die Muskeln zur Augenbewegung und die Tränendrüse. Da zwischen der Orbita und den umgebenden Geweben und Strukturen sehr enge anatomische Beziehungen bestehen wie zum Beispiel zu den Nasennebenhöhlen sowie zur Schädelbasis und zum Schädelinneren, können zahlreiche schwere Erkrankungen auf die Augenhöhle übergreifen, was bis zur Erblindung führen kann, zum Beispiel durch Entzündungen von den Nasennebenhöhlen. Auch internistische Erkrankungen etwa der Schilddrüse können Auswirkungen auf die Orbita haben und zu Sehstörungen, Heraustreten der Augen und kosmetischen Störungen führen. Unfallverletzungen des Gesichtes und des Schädels betreffen häufig die Augenhöhle und es treten auch Tumoren auf – gutartige oder bösartige -, die entweder von den Strukturen der Augenhöhle selbst ihren Ausgang nehmen oder von außerhalb z.B. von den Nasennebenhöhlen in die Augenhöhle vorwachsen. Die Therapie der Erkrankungen der Orbita hat In den letzten Jahren deutliche Fortschritte gemacht durch die Weiterentwicklung der Mikrochirurgie, die computerisierte Navigation, der Erkenntnisse von Pathologie und Pathophysiologie diverser Erkrankungen der Orbita und durch bessere Möglichkeiten der Nachbehandlung, wenn z.B. eine Strahlentherapie notwendig ist. Operationen an der Orbita erfolgen heute meist über minimalinvasive und endoskopische Zugänge, wo immer dies möglich ist, so Prof. Welkoborsky. „Hiermit gelingt es, in den allermeisten Fällen die anatomischen Strukturen der Orbita und das Auge zu erhalten und die krankhaften Befunde schonend zu entfernen. Wichtig ist bei der Operation, dass der Sehnerv möglichst wenig tangiert wird.“
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