Interleukin-3: Kann ein als entzündungsfördernd geltender Botenstoff Asthmasymptome mildern?11. April 2022 Abbildung: © WrightStudio/stock.adobe.com Der vom Körper produzierte Botenstoff Interleukin(IL)-3 galt bei Asthma bronchiale bislang als entzündungsfördernd. Ein Forschungsteam des Universitätsklinikums Erlangen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) zeigt nun nach eigenen Angaben erstmals, dass sich die Gabe IL-3 positiv auf die chronisch-entzündliche Atemwegserkrankung auswirken kann. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe um Prof. Susetta Finotto und Doktorandin und Pharmazeutin Susanne Krammer von der Molekular-Pneumologischen Abteilung untersuchten die Produktion des Botenstoffes bei gesunden und von Asthma betroffenen Vorschulkindern, die an der europäischen Kinderasthmastudie PreDicta teilgenommen hatten. Sie fanden heraus, dass Kinder, deren Asthma durch eine inhalative Kortison-Therapie als kontrolliert galt, eine höhere IL-3-Produktion durch aktivierte periphere Blutlymphozyten haben. Auch lag eine positive Korrelation zwischen IL-3 im Nasenfluid und der antientzündlich wirkenden löslichen Form des ST2-Rezeptors vor. Das lässt laut den Forschenden vermuten, dass IL-3 zur Kontrolle von Asthma beitragen könnte. An Mäusen, bei denen experimentell Asthma hervorgerufen wurde, untersuchten die Forschenden zudem, ob die intranasale Gabe von IL-3 während der Asthmaprovokation die Asthmasymptomatik sogar verbessern kann. Sie entdeckten, dass IL-3 eine regulierende Wirkung auf das Immunsystem hat und bestimmte Immunzellen, regulatorische T-Zellen genannt, induziert, die vermutlich eine Rolle bei der Linderung von Asthma bronchiale spielen. Die Gabe von IL-3 verringerte auch die Zahl von entzündungsfördernden eosinophilen Zellen und reduzierte die Schleimproduktion in den Lungen von asthmatischen Mäusen. IL-3 führte außerdem zu einer verringerten Aktivierung von entzündlichen angeborenen lymphoiden Typ-2-Zellen. Diese Immunzellen schütten Stoffe aus, die an der Entstehung von allergischen Erkrankungen mitwirken können. Sie zeigten bei der Gabe von IL-3 eine geringere Expression des entzündungsfördernden gebundenen Rezeptors ST2 auf der Zelloberfläche, der wichtig für die Aktivierung dieser Zellart ist. Die Arbeitsgruppe um Finotto und Krammer machte somit deutlich, dass IL-3 auch immunregulatorische Eigenschaften aufweist, welche die Symptome bei Asthma bronchiale verbessern können.
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