Internationale Auszeichnung für Dresdner Prostatakrebszentrum

Christian Thomas, Direktor der Klinik für Urologie am Uniklinikum Dresden. Foto: Thomas

Das von der Urologie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden geleitete Prostatakarzinomzentrum ist von der European Association of Urology (EAU) als „European Prostate Cancer Center for Excellence“ (EPCCE) zertifiziert worden.

Mit dem Konzept der EPCCE verfolgt die EAU das Ziel, jene europäischen Zentren zu identifizieren, die auf internationalem Maßstab mit qualitativ hochwertiger Krebsbehandlung, Forschung und Ausbildung hervorstechen. Im Mittelpunkt der Zertifizierung stehen folgende Aspekte: multidisziplinäre Strukturen bei Diagnostik und Therapie, umfassende Forschungsaktivitäten auch in Bezug auf die Dokumentation und Auswertung der Behandlungsergebnisse sowie eine strukturierte Aus- und Weiterbildung des Klinikpersonals. Diese Inhalte müssen zudem einem Qualitätssicherungs- und Qualitätskontrollverfahren unterworfen sein.

„Ohne die kritischen Blicke führender Expertinnen und Experten der jeweiligen Fachgebiete lässt sich medizinische Exzellenz nicht nachweisen. Deshalb leistet die Zertifizierung der ‚European Prostate Cancer Center for Excellence‘ einen wichtigen Beitrag dafür, die auf europäischer Ebene herausragenden Zentren als Vorbilder für eine zeitgemäße Versorgung schwer kranker Menschen auszuzeichnen“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Dresden. „Wir freuen uns sehr, dass es die Klinik für Urologie gemeinsam mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) auf Anhieb geschafft hat, die strengen Kriterien der Zertifizierung zu erfüllen.“

„Die erfolgreiche EPCCE-Zertifizierung ist das Ergebnis einer bereits vor Jahren begonnenen Aufbauarbeit“, sagt Prof. Christian Thomas. Der Direktor der Klinik für Urologie hatte 2019 die bereits international renommierte Klinik mit dem Ziel übernommen, sie weiter nach vorn zu bringen, damit sie Schrittmacher für eine exzellente Krankenversorgung bleibt und Maßstäbe in der Forschung setzt. 

Forschungsprogramm überprüft Therapieabläufe und -ergebnisse

Die hohe Zahl an Krebsoperationen in der Klinik für Urologie bildet die Basis für ein vielgestaltiges, bei der EPCCE-Zertifizierung ebenfalls evaluiertes Forschungsprogramm, dessen einzelne Projekte in nationale Netzwerke und Forschungsverbünde eingebunden sind. Ein Schwerpunkt ist die Versorgungsforschung. Dabei wird auf Basis einer umfassenden Dokumentation von Behandlungsabläufen und -ergebnissen kontinuierlich die Qualität aller Eingriffsformen wissenschaftlich überprüft.

PD Dr. Angelika Borkowetz ist für die Koordination des Prostatakarzinomzentrums verantwortlich und sieht in der Erhebung dieser Daten nicht nur das Ziel, die Qualität der Behandlungen kontinuierlich sicherzustellen, sondern darüber hinaus auch OP-Techniken zu optimieren oder weiterzuentwickeln. Darunter fallen unter anderem das Entfernen der Prostata und der dazugehörigen Lymphknoten. Aus der Perspektive der Patienten spielt der Erhalt der Potenz und Kontinenz eine nahezu ebenso wichtige Rolle wie eine komplette Entfernung des Tumorgewebes.

(Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden / ms)