Internationale One-Health-Initiative auf der Insel Riems – Gemeinsam für globale Gesundheit

Gute Stimmung bei den Teilnehmenden des intensiven Workshops am FLI Foto: © J. Hilgendorf, FLI

Vom 7. bis 11. Juli 2025 fand auf der Insel Riems ein ganz besonderes Treffen statt: 24 Expertinnen und Experten aus Nigeria und Deutschland kamen am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zusammen, um gemeinsam am Thema globale Gesundheit zu arbeiten.

Im Mittelpunkt stand der sogenannte One-Health-Ansatz – ein Konzept, das Mensch, Tier und Umwelt als zusammenhängende Bereiche betrachtet, wenn es um Gesundheit und Krankheitsbekämpfung geht, wie das FLI mitteilt.

Fachleute aus verschiedenen Disziplinen – darunter Human- und Veterinärmedizin, Umweltbiologie, Epidemiologie und Anthropologie – beteiligten sich am internationalen Workshop. Vertreten waren unter anderem das Nigerian Centre for Disease Control (NCDC), das National Veterinary Research Institute (NVRI), die University of Ibadan (UI), das Robert Koch-Institut (RKI) und das FLI selbst.

Kern des Workshops war die gemeinsame Auswertung einer quasi-experimentellen Studie, in der konventionelle Risikokommunikationsmethoden mit einer neuen innovativen und Community-geführten Interventionsmethode verglichen wurden. Dazu wurden jeweils vor und nach der Intervention gemeinsam sektorübergreifend Daten zu möglichen Expositionsrisikofaktoren mittels eines sogenannten „One-Health-Joint-Risk-Assessment“ erhoben, die es während des Workshops zu triangulieren und zu beschreiben galt.  Der Fokus der Studie lag auf dem Lassa-Fieber, einer in Nigeria verbreiteten Viruskrankheit, die nur im Zusammenspiel aller beteiligten Sektoren wirksam bekämpft werden kann, so das FLI weiter. Die sogenannte COPE Strategie („Community-based One Health Participatory Empowerment”) soll in Zukunft auf weitere Themen angewandt werden können, die die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt betreffen. 

FLI-Präsidentin Prof. Christa Kühn begrüßte die Teilnehmenden im Loeffler-Haus des FLI Foto: © J. Hilgendorf, FLI

Ein besonderes Nebenprodukt des Workshops war die gemeinsame Ausführung eines Songs während der Pausen und als Team-Building Maßnahme, der die zentralen wissenschaftlichen Inhalte und Werte des Projekts kreativ zusammenfasst. Der Song soll künftig als eine Methode der Risikokommunikation eingesetzt werden – als innovatives Medium, um wissenschaftliche Botschaften niederschwellig, kulturell eingebettet und emotional zugänglich zu vermitteln. Hierfür wird ein Musikvideo erstellt und als Beispiel für die Verbindung von Kunst und Wissenschaft publiziert.

Das FLI begrüßte noch nie so viele Gäste aus Nigeria gleichzeitig am Hauptstandort Insel Riems – ein starkes Zeichen für echte internationale Partnerschaft, gelebte One-Health-Praxis und Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Der Workshop wurde vom Fachinstitut für Internationale Tiergesundheit/One Health des FLI organisiert und zeigt deutlich: Nur gemeinsam und über Fachgrenzen hinweg lassen sich weltweite Gesundheitsbedrohungen wie Zoonosen effektiv verstehen und bekämpfen.