Internationaler Tag der Milchspende am 19. Mai: UKL betreibt am längsten bestehende Frauenmilchbank Deutschlands19. Mai 2024 Dr. Corinna Gebauer (li.) im Gespräch mit Schwester My. Die Kinderärztin am UKL leitet eine der größten und ältesten Frauenmilchbanken Deutschlands, Foto: Stefan Straube / UKL Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) verfügt über eine der größten und amlängsten bestehenden Frauenmilchbanken Deutschlands. ZumInternationalen Tag der Milchspende am 19. Mai erinnert das UKL an dieBedeutung dieser Einrichtungen und dankt allen Spenderinnen. „Manchmal steht die Milch der eigenen Mutter nicht so zur Verfügung, wie es das Kindbräuchte, oder der Milcheinschuss lässt auf sich warten“, nennt Dr. Corinna Gebauer,Ärztliche Leiterin der Frauenmilchbank des UKL, einige Gründe, wann Neugeborene auffremde Milch angewiesen sein können. „Wenn die eigene Mutter nicht genug Milch hat, zum Beispiel nach einer Frühgeburt, ist getestete Spendermilch aus einer Frauenmilchbank die erste Alternative zur Muttermilch, denn es gibt für Säuglinge nichts Besseres als menschliche Milch! Sie enthält mehr als 300 wertvolle Inhaltsstoffe, von denen viele auch heute noch nicht synthetisch herstellbar sind“, berichtet sie und ergänzt: „Milchspenden sind deshalb extrem wichtig!“ Die Sorgen mancher Frauen wegen vermeintlicher Übertragung von Infektionen über dieMilch seien im Übrigen unbegründet, erklärt die Kinderärztin. Dies werde durch moderneund umfassende Untersuchungs- und Verarbeitungsmethoden vermieden. „Milch spendenmeist Mütter, deren Früh- oder Neugeborene am UKL betreut wurden. Prinzipiell kann jedegesunde Mutter ihren Überschuss an Muttermilch spenden“, betont Gebauer. Seit 1951 am Standort Leipzig Die Frauenmilchbank des UKL besteht bereits seit 1951 und ist seither – genau wie dasKlinikum als solches – jeden Tag des Jahres geöffnet. Im Jahr 2023 spendeten 51 Fraueninsgesamt 622 Liter. „Als eine der größten Frauenmilchbanken Deutschlands beliefern wirauch viele andere Kliniken im Bundesgebiet”, erklärt Gebauer. „Dabei konnten immerauch alle bedürftigen Kinder am UKL versorgt werden“, erklärt sie. Die Oberärztin der Abteilung für Neonatologie weiß um die Vorteile: „Ernährung mitmenschlicher Milch heißt weniger Infektionen und auch weniger Darmentzündungen.“ 2023seien am UKL 58 besonders kleine Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1.5Kilogramm betreut worden. Davon hätten fast alle mindestens einmal Spendermilch erhalten. „Die Frauenmilchbank ist wesentlich an unseren Erfolgen und unserer niedrigenKomplikationsrate bei der Betreuung immer kleinerer Frühgeborener beteiligt“, ist sich Gebauer sicher. Bedauerlicherweise gebe es jedoch für diese wichtige Einrichtungvom Freistaat Sachsen keinerlei Förderung. Gebauer kommentiert: „Auch die Krankenkassen vergüten den zusätzlichen Aufwand nicht. Das UKL bestreitet die Kosten aus eigenen Mitteln.“ Doch zum Internationalen Tag der Milchspende am 19. Mai möchte die Ärztliche Leiterin inerster Linie allen Spenderinnen danken. „Diese Frauen ermöglichen Neu- oderFrühgeborenen einen besseren Start und retten vielleicht sogar mehrere Leben“, sagt sie abschließend.
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