Intrakapsuläre versus extrakapsuläre Tonsillektomie

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Ein computerbasiertes Modell um Kosten und Nutzen bei intrakapsulärer mit extrakapsulärer Tonsillektomie zu vergleichen haben US-amerikanische Mediziner entwickelt. 

US-amerikanische Otolaryngologen haben ein Modell zur Entscheidungsanalyse entwickelt, mit dem sich Nutzen und Kosten der intrakapsulären Tonsillektomie (ICT) mit denen der extrakapsulären Tonsillektomie (ECT) vergleichen lassen. Ziel war die Anwendung einer Sensitivitätsanalyse zur Feststellung der wichtigsten Faktoren, die das Behandlungsergebnis verschiedener operativer Eingriffe bei einer hypothetischen Kohorte beeinflussen.

Die Autoren kreierten mittels Software ein Modell zur Entscheidungsanalyse, bei dem die Resultate von ICT und ECT verglichen wurden, wobei Komplikationen wie postoperative Blutungen, Dehydrierung und Nachwachsen der Mandeln berücksichtigt wurden.

Die Ergebnisse wurden mittels einer Nutzenskala quantifiziert, wobei diese von 0,95 (1 chirurgischer Eingriff ohne Komplikationen) bis 0,55 (ICT, Nachwachsen und folgende ECT, Post-ECT-Blutungen) reichte. Die Kosten wurden unter Berücksichtigung der nicht erstattungsfähigen Kosten versicherter Patienten ermessen und berücksichtigten die Genesungs­zeiten von ECT gegenüber ICT.

Nach diesem Analysemodell weist die ECT einen höheren kumulativen Nutzen auf als die ICT. Die Resultate waren höchst abhängig von dem Umstand, ob es zu einer einzelnen, ohne Komplikationen verlaufenden OP kam; als ähnlich ausschlaggebend erwies sich die Rate für das potenzielle Nachwachsen der Mandeln.

Der Nutzen erwies sich als gegeben, wenn die Rate des Nachwachsens 1,64 % betrug; bei höheren Werten kam es zu einer Bevorzugung der ECT. Das Kostenmodell beziffert die ICT (4177, 92 $) als weniger kostenintensiv im Vergleich zur ECT (4546,71 $), wobei ICT mit anschließendem Nachwachsen der Mandeln die höchsten Kosten verursachten (8393,91 $). Die Kosten für ICT und ECT bewegten sich gleichauf, wenn die Rate für das Nachwachsen der Mandeln 17,8 % betrug und die Genesungszeit sich auf 7,4 Tage belief. (am)