Intravenöses Magnesium kann Nierenschäden durch Cisplatin-Chemotherapie reduzieren

Foto: © alfaolga/stock.adobe.com

Studienergebnisse des Brigham and Women’s Hospital, USA, deuten darauf hin, dass die intravenöse Magnesiumgabe die Inzidenz Cisplatin-assoziierter Nierenschäden reduzieren kann.

Cisplatin ist ein Chemotherapeutikum, das weltweit zur Behandlung verschiedener Krebsarten eingesetzt wird. Es ist jedoch auch hochgradig nierentoxisch. Über allgemeine unterstützende Maßnahmen hinaus gibt es nur wenige Daten aus klinischen Studien zu präventiven Behandlungen von Cisplatin-assoziierten Nierenschäden. Tierstudien deuten darauf hin, dass Magnesium die Nieren bei der Ausscheidung von Cisplatin über den Urin unterstützen und so die Nieren vor Schäden schützen kann. Es fehlen jedoch Daten aus größeren Studien am Menschen.

Ein Forscherteam um Erstautorin Prof. Shruti Gupta vom Brigham and Women’s Hospital, USA, untersuchte daher, ob die intravenöse Gabe von Magnesium am selben Tag wie die erste intravenöse Cisplatin-Dosis mit einem verringerten Risiko für Cisplatin-bedingte Nierenschäden verbunden ist. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „JAMA Oncology“ veröffentlicht.

Prävention der Krankheit im Fokus

Die Wissenschaftler erhoben Daten von 13.719 Patienten, die zwischen 2006 und 2022 in fünf großen Krebszentren in den USA ihre erste Cisplatin-Dosis erhielten. Rund 30 Prozent von ihnen erhielten intravenös Magnesium. Anschließend prüften sie, ob die Magnesiumgabe mit einem geringeren Risiko für Cisplatin-assoziierte Nierenschäden verbunden war. Dabei stellten sie sicher, dass wir eine detaillierte Liste wichtiger potenzieller Störvariablen berücksichtigten.

Das Ergebnis: Patienten, die intravenös Magnesium erhielten, hatten ein um 20 Prozent geringeres adjustiertes Risiko, durch Cisplatin Nierenschäden zu entwickeln, als Patienten ohne intravenöses Magnesium. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die intravenöse Magnesiumgabe die Inzidenz Cisplatin-assoziierter Nierenschäden reduzieren kann. Diese Ergebnisse waren in mehreren Subgruppen- und Sensitivitätsanalysen ähnlich.

„Magnesium ist günstig, sicher und weltweit leicht verfügbar. Darüber hinaus ist sein Einsatz zur Prävention von Cisplatin-assoziiertem Nierenversagen durch Tiermodelle gut belegt. Dennoch bedürfen unsere Ergebnisse einer Bestätigung durch eine randomisierte klinische Studie“, resümieren die Autoren.