Ischämischer Priapismus ist medikamentös meist gut zu behandeln

Foto: butus – stock.adobe.com

Die meisten Fälle von ischämischem Priapismus lassen sich erfolgreich medikamentös behandeln. Das ergibt eine retrospektive Analyse einer großen US-Datenbank über einen Zeitraum von 12 Jahren.

Die Autoren um Riccardo Autorino vom Rush University Medical Center in Chicago (IL, USA) überprüften Datensätze erwachsener Männer mit der Diagnose ischämischer Priapismus aus den Jahren 2010–2021 in der Datenbank „PearlDiver Mariner“. Die Datenanalyse umfasste demografische und klinische Variablen sowie Behandlungsstrategien. Prädiktoren für eine de novo aufgetretene erektile Dysfunktion (ED) und die Implantation einer Penisprothese (PPI) ­wurden mittels multivariabler logistischer Regressionsanalyse ausgewertet.

Von 36.120 Patienten erhielten die meisten (93%) nur eine medikamentöse Behandlung, ein kleiner Teil unterzog sich chirurgischen Eingriffen (Penis-Shunt-Operation [PSS], PPI oder beides). Die medikamentöse Behandlung war in der Regel wirksam, da 67,08% der Patienten in dieser Gruppe nur 1 Priapismus-Episode erlebten. Bei 16,57% dieser Patienten kam es jedoch zu einer De-novo-ED. Die Mehrheit der Patienten mit PPI (81%) trug eine aufblasbare Prothese.

Höheres Alter (OR 1,02), das Vorliegen von Stoffwechselerkrankungen (OR 1,39), neurogenen Erkrankungen (OR 1,72), soliden malignen Erkrankungen des Beckens (OR 1,09) und multiplen Priapismus-Episoden erwiesen sich als signifikante Prädiktoren für eine De-novo-ED (alle p<0,05). Ebenso waren das Alter (OR 1,03) und das Vorliegen von Stoffwechselerkrankungen (OR 1,23), soliden malignen Erkrankungen des Beckens (OR 1,99) und multiplen Priapismus-Episoden mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine PPI assoziiert (alle p<0,05).

(ms)