ISOT: Prof. Arne Viestenz zum Präsidenten gewählt

Prof. Arne Viestenz. Foto: © Universitätsklinikum Halle (Saale)

Prof. Arne Viestenz, Augen-Traumaspezialist und Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Augenheilkunde in Halle, ist für die kommenden drei Jahre zum Präsidenten der International Society of Ocular Trauma (ISOT) gewählt worden.

„Ich freue mich, dass die hallesche Universitätsmedizin ihren Ruf auf internationalem Parkett in der Augenheilkunde weiter ausbauen kann und wir mit unserem Halleschen Augen-Traumazentrum international sichtbar sind,“ freut sich der Traumaspezialist. Während in deutschen Augenkliniken durchschnittlich etwa 15 schwere Verletzungen pro Jahr versorgt würden, so heißt es, sei die Universitätsmedizin Halle ein Trauma-Schwerpunktzentrum. Hier werden nach Angaben der Klinik pro Jahr 140 schwere Augenverletzungen behandelt.

Neue Zielsetzung: Ocular Trauma-Fellowship
Viestenz möchte im Rahmen seiner Präsidentschaft gemeinsam mit der ISOT ein Ocular Trauma-Fellowship ins Leben rufen. Zusätzlich will er sich weiterhin stark für die Aus- und Weiterbildung von jungen Nachwuchskräften und Fachärztinnen und Fachärzten in der Augenheilkunde einsetzen. Dazu soll die Online-MasterClass mit den Fach-Kollegen Prof. Hugo Ocampo (Cali, Kolumbien) und Prof. Wolfgang Schrader (Würzburg) sowie dem ehemaligen Präsidenten der ISOT, Prof. Ferenc Kuhn (Pécs, Ungarn), fortgesetzt werden.

DOG-Trauma-Symposium mit ukrainischen Kollegen geplant
Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine seien vor allem Studien zur Endophthalmitis, Fremdkörperbergung im Auge und zu zeitnahen Vitrektomien zum Erhalt des Augenlichtes nach schweren Verletzungen dringlich, betont Viestenz. Daher sei geplant, auf der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) das Symposium „Ocular Trauma – sadly relevant again“ gemeinsam mit ukrainischen Augenspezialisten aus Charkiw, Lwiw und Odessa für Augen-Trauma-Experten aufzusetzen.

Hintergrund: Prof. Arne Viestenz ist bereits seit 22 Jahren in der ISOT aktiv. Er organisierte 2020 die Jahrestagung der ISOT in Halle (Saale) und Berlin in Zusammenarbeit mit der DOG. Die Universitätsmedizin Halle ist in diesem Jahr der Ausrichter des 4. HOT (Hallescher Ophthalmo-Trauma-Kurs von DOG und ISOT), wo angehende Ophthalmo-Chirurgen die Wundversorgung schwerster Augenverletzungen erlernen – eine Tätigkeit, die in den vergangenen Jahren stetig zugenommen hat. In den Trauma-WetLabs der DOG, der Augenärztlichen Akademie Deutschlands (AAD), des Mikrochirurgischen Ausbildungszentrums Linz (MAZ) und des Internationalen Kongresses der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC) sowie der Trauma-Akademie in Österreich leitet Viestenz Chirurgen praktisch an.