Jahresbericht 2019 der DGFG: 3661 Augenhornhauttransplantate vermittelt28. August 2020 Im Jahr 2019 vermittelte die DGFG 3661 Augenhornhauttransplantate (Gewebebank Hannover). Foto: © DGFG Einer Gewebespende haben im vergangenen Jahr 3007 Menschen beziehungsweise deren Angehörige zugestimmt. 2764 Gewebespenden konnten schließlich im Netzwerk der gemeinnützigen Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) realisiert werden; das entspricht einem Anstieg um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2018). „Wir sind sehr dankbar, dass Krankenhäuser zunehmend die Gewebespende und damit eine Versorgung der Patienten ermöglichen. Das ist sehr hervorzuheben, denn diese Unterstützung ist nicht selbstverständlich”, sagt Martin Börgel, Geschäftsführer der deutschlandweit tätigen DGFG mit Sitz in Hannover.Bundesweit vermittelte die DGFG eigenen Angaben zufolge 5827 Gewebetransplantate zur Transplantation. “Jedes einzelne Transplantat bedeutet für Patienten die Chance auf einen Neuanfang: So können Hornhauttransplantate klare Sicht schenken, Herzklappen die Leistungsfähigkeit wiederherstellen und Gefäßtransplantate vor Amputationen bewahren”, unterstreicht die Organisation.Vor-Ort-Präsenz weiter ausgebautTreibende Kraft für die Positiventwicklung der Gewebespende sind die Koordinatoren in den Krankenhäusern. Sie unterstützen die Kliniken da, wo es nötig ist – vor Ort: beim Spenderscreening, dem Angehörigengespräch, der Gewebeentnahme sowie bei der Klärung von zum Beispiel datenschutzrechtlichen Belangen. Insgesamt prüften die Koordinatoren mehr als 40.000 Meldungen potenzieller Spender aus den Kliniken. In 7598 Gesprächen klärten sie über die Möglichkeit der Gewebespende auf. Von inzwischen 31 Standorten aus realisieren 47 Koordinatoren die Gewebespende an mehr als 100 Krankenhäusern deutschlandweit. Im offenen Netzwerk der DGFG kooperieren zahlreiche Universitätskliniken, kommunale und konfessionelle Krankenhäuser, aber auch große Klinikverbünde. Im Jahr 2019 kamen nach Angaben der DGFG das Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, die Universitätsmedizin Göttingen, das Helios Klinikum Wuppertal und das Helios Hanseklinikum Stralsund als neue DGFG-Standorte hinzu. Seit Oktober 2019 ist die Hornhautbank des LMU-Klinikums ebenfalls Teil des DGFG-Netzwerkes. Insgesamt sind 13 Gewebebanken in das Netzwerk eingebunden.Fast jeder Verstorbene kann Gewebe spendenGewebe, die nach dem Tod gespendet werden können, sind neben Augenhornhäuten, Herzklappen und Blutgefäßen auch Knochen, Sehnen, Bänder und Haut. Aus der Lebend-Gewebespende kommt die Amnionmembran. Der Anteil an Organspender, die Gewebe spenden, ist insgesamt sehr gering. Die Hirntoddiagnostik spielt bei der Gewebespende keine Rolle: 2392 Gewebespender und damit nahezu 90 Prozent sind laut Mitteilung 2019 an einem Herz-Kreislauf-Stillstand verstorben.Die DGFG betont, dass sie die Gewebespende und -transplantation in Deutschland seit 1997 fördert. Auf Basis des Gewebegesetzes von 2007 sind alle Tätigkeiten und Ablaufprozesse der Gewebespende gesetzlich geregelt. Für alle Gewebezubereitungen gilt das Handelsverbot. Die DGFG vermittelt ihre Transplantate über eine zentrale Vermittlungsstelle mit einer bundesweiten Warteliste. Jede medizinische Einrichtung in Deutschland kann Gewebe von der DGFG beziehen. Getragen wird die DGFG als unabhängige, gemeinnützige Gesellschaft ausschließlich von öffentlichen Einrichtungen des Gesundheitswesens: Gesellschafter sind das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, das Universitätsklinikum Leipzig, die Medizinische Hochschule Hannover, die Universitätsmedizin Rostock sowie das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg. Der ausführliche Jahresbericht 2019 steht unter https://gewebenetzwerk.de/wp-content/uploads/2020/08/Jahresbericht_2019_neu-mit-Verlinkung.pdf zum Download zur Verfügung. Zahlen zur Gewebespende nach Region und Bundesland werden laut DGFG auf Anfrage kurzfristig zur Verfügung gestellt.
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