Jahresendprognose: Deutsche Medizintechnikbranche durchbricht 2018 erstmals 30-Milliarden-Euro-Umsatzgrenze6. November 2018 Die Zeichen stehen auf Wachstum. (Quelle: Statistisches Bundesamt/Spectaris-Hochrechnung) Der Branchenverband Spectaris rechnet mit Umsatzwachstum und steigenden Mitarbeiterzahlen. Die neue Medizinprodukteverordnung wirke sich allerdings dämpfend auf das Wachstum aus. Die deutschen Medizintechnikhersteller blicken zuversichtlich auf das laufende und zurückhaltender auf das bevorstehende Jahr, so die Einschätzung des Branchenverbandes. “Für 2018 wird mit einem Umsatzplus von etwa vier bis fünf Prozent gerechnet, sodass – nachdem das Ziel 2017 knapp verpasst wurde – wohl erstmalig die 30-Milliarden-Euro-Marke überschritten wird”, heißt es in einer Mitteilung. Laut vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes erzielten die Unternehmen zwischen Januar und Juni 2018 ein Umsatzplus von insgesamt 3,8 Prozent. „Die Geschäftsentwicklung entspricht damit weitgehend unseren Erwartungen, wir rechnen mit einem Gesamtumsatz von rund 31 Milliarden Euro“, betont Spectraris-Geschäftsführer Jörg Mayer. Vor allem das Auslandgeschäft bringe positive Impulse. Auch für die Beschäftigtenzahl wiesen die Prognosen einen Zuwachs aus. Es werde erwartet, dass die Mitarbeiterzahl in Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten um vier Prozent auf 143.000 ansteigen wird. Auch für 2019 rechnet der Branchenverband mit einem weiteren Umsatzplus von etwa vier Prozent. Die rund 1300 Betriebe mit jeweils mehr als 20 Beschäftigten würden dann einen Umsatz von mehr als 32 Milliarden Euro erwirtschaften. Inklusive Kleinstbetriebe zählen laut Spectaris etwa 12.300 Unternehmen mit rund 200.000 Mitarbeitern zur deutschen Medizintechnikindustrie. Das erwartete Beschäftigungsplus belaufe sich für 2019 auf rund drei Prozent. „Das Wachstumspotenzial ist nach wie vor hoch. Europa und den USA bilden weiterhin eine gute Basis für Medizintechnik-Geschäfte der Unternehmen, aber die Schwellenländer geben den Ausschlag“, erklärt Mayer. „Der größte Erfolgsfaktor für die Branche ist und bleibt die Digitalisierung. Unsere Unternehmen müssen es schaffen, die Geburtswehen des digitalen Geschäfts zu meistern und als neu positionierte Unternehmen aus der Transformation hervorzugehen“, so Mayer weiter. “Erfolgskritische Themen” seien etwa Vernetzung von Krankenhaus und OP-Saal, Big Data, Telemedizin, 3-D-Druck, Computer-assistierte Interventionen, Robotik sowie Feedback-gekoppelte oder diagnostische Implantate. Auf der Weltleitmesse für Medzintechnik MEDICA in Düsseldorf (12.–15. Nov.) werde man eine neue, von Spectaris und der Messe Düsseldorf in Auftrag gegebene Roland-Berger-Studie vorstellen, die verdeutliche, wie wichtig die Digitalisierung für die Branche noch werden wird. Gefahren für die Branche sieht Spectaris hingegen in protektionistischen Maßnahmen, wie der zunehmenden Verschärfung des Handelskonflikts zwischen den USA und China. Auch die neue Medizinprodukteverordnung aus Brüssel (MDR) gefährdet dem Branchenverband zufolge Innovationen, weiteres Wachstum und Produktverfügbarkeit. “Viele Fragen zur praktischen Umsetzung der Verordnung sind noch offen, die Probleme der Unternehmen im Angesicht von MDR-bedingter Zeitnot und Engpässen beim Marktzugang nicht gelöst”, lautet die Kritik.
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