„Jeder Arzt, der impft, zählt“19. April 2021 “Eine Aufgabe, der wir uns stellen müssen“, sieht SpiFa-Impfbeauftragter Axel Schroeder. Foto (Archiv): Schmitz Beim 7. Fachärztetag des Spitzenverbandes Fachärzte Deutschlands (SpiFa) haben die Diskutierenden am 15.04.2021 die Bedeutung der Fachärzte beim Impfen gegen COVID-19 betont. Dabei hatten sie die Unterstützung des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU). Es kamen aber auch Probleme zur Sprache. Spahn sprach sich dafür aus, die Fachärzte hier stärker einzubinden. Impfungen bei Ärzten und Impfzentren müssten parallel laufen. Der Anteil der Ärzte solle „Zug um Zug“ erhöht werden. Derzeit sieht der Bundesgesundheitsminister den Schwerpunkt noch bei den Impfzentren. Er sei „dankbar, dass die Prozesse so gut laufen“. Die Berufsgruppen dort seien sehr effektiv organisiert. Das Problem sei eher das Terminmanagement. „Alles, was jetzt zum schnellen Impfen führt, ist gut“, betonte Spahn. Dr. Axel Schroeder, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Urologen und Impfbeauftragter des SpiFa, pflichtete dem Minister bei: „Jeder Arzt, der impft, zählt, egal ob im Zentrum oder in der Praxis.“ Er berichtete von großer Resonanz seitens der Patienten. „Die Nachfrage in den Praxen hat in den letzten Wochen deutlich zugenommen.“ Gerade Patienten mit chronischen Erkrankungen besuchten regelmäßig die Praxen, erinnerte der Urologe. Daher sei es überflüssig zu diskutieren, ob der Haus- oder Facharzt impfen solle. „Von uns kam früh das Angebot, wohnortnah und flächendeckend zu impfen“, so Schroeder. „Wir brauchen aber noch die Impfzentren, es sind starke Jahrgänge und viele junge Leute haben gar keinen Hausarzt“, schränkte er ein. “Viele Ärzte sind nicht bereit, sich das anzutun” In der Gynäkologie werde dagegen die Frage nach einer Impfung eher selten gestellt, am ehesten bei Krebspatientinnen, berichtete SpiFa-Vorstandsmitglied Dr. Christian Albring. Er ging auch auf die Schwierigkeiten ein, mit denen die niedergelassenen Ärzte bei der COVID-19-Impfung zu kämpfen haben: „Das erste Problem ist: Es gibt zu wenig Impfstoff. Das zweite Problem ist die Diskussion über AstraZeneca.“ Seine Mitarbeiterinnen versuchen ständig, die Patientinnen zu motivieren, das sei aber äußerst schwer. „Den Impfstoff von AstraZeneca halten wir für sehr wichtig und sehr wertvoll, es gibt einen Effekt schon nach einer Dosis.” Dennoch wollten auch Senioren diesen Impfstoff nicht bekommen. Die ewigen Diskussionen und Anrufe würden die Leitungen blockieren, berichtete der Gynäkologe. „Mindestens eine ganze Assistentin ist mit der Impf-Organisation beschäftigt. Viele Ärzte sind nicht bereit, sich das anzutun“, so Albring. Der Gynäkologe forderte außerdem, „dass jeder Arzt, der impfen will, auch impfen kann“, indem der Impf-Tätigkeit weniger Bürokratie vorgeschaltet wird. „Es ist eine neue Impfung, da müssen wir intensiv beraten. Es ist zeitlich aufwendig. Das ist eine Aufgabe, der wir uns stellen müssen“, entgegnete Schroeder. Die Patienten wollten ihren vertrauten Arzt sprechen. Die Mehrheit der Patienten akzeptiere seiner Erfahrung nach auch die AstraZeneca-Vakzine. Unterstützung soll den Ärzten die „DIFA1-App“ der SpiFa-Tochter DIFA Research GmbH bieten. „Unsere Motivation ist es, Klarheit zu bekommen, wer welchen Impfstoff bekommt, wer welche Nebenwirkungen entwickelt”, so Schroeder. Die DIFA-Daten würden begleitende Versorgungsforschung und damit repräsentative Aussagen liefern, warb der SpiFa-Impfbeauftragte. (ms)
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