Jeder kann Leben retten – Förderung der Laienreanimation

Kampagnenlogo zum World Restart a Heart Day. Quelle: Deutscher Rat für Wiederbelebung e .V. (GRC)

Die „World Restart a Heart” (WRAH) Initiative 2018 führte zur Reanimationsausbildung von 675.000 Laien weltweit. Der jährlich stattfindende WRAH Day soll die Laienreanimation weiter fördern. In diesem Zusammenhang hat der Deutsche Rat für Wiederbelebung (GRC) nun auch zehn fundamentale Prinzipien zur Laienreanimation publiziert.

Bei geschätzten 60 Prozent der außerklinischen Herzstillstände sind medizinische Laien anwesend, die durch Wiederbelebungsmaßnahmen das Leben der betroffenen Personen retten könnten. In vielen Ländern starten allerdings nur etwa 30 Prozent der Zeugen eines Herzstillstandes auch eine Reanimation. Laut dem Deutschen Rat für Wiederbelebung (GRC) könnten bereits mit einer Wiederbelebungsrate von 50 Prozent weltweit jährlich hunderttausende Leben gerettet werden. Denn wenn eine sofortige Laienreanimation gestartet wird, steigt für den Patienten die Chance des Überlebens in einem guten Zustand um das Drei- bis Vierfache.

Daher wurde im letzten Jahr die „World Restart a Heart“ (WRAH) Initiative vom International Liaison Committee on Resuscitation (ILCOR) mit Unterstützung des GRC ins Leben gerufen. Mit dem jährlich am 16. Oktober stattfindenden WRAH Day soll global das Bewusstsein für die Bedeutung außerklinischer Herzkreislaufstillstände gestärkt werden. Ziel ist es auch, weltweit so viele Laien wie möglich in Wiederbelebungsmaßnahmen zu schulen. Sieben internationale ILCOR Ratsgremien unterstützen die globale Initiative.

In einer Mitteilung in „Resuscitation“, dem offiziellen Journal des European Resuscitation Council (ERC), wurde nun unter anderem von Prof. Bernd Böttiger, dem Director Science and Research des ERC und Vorsitzenden des GRC, der Erfolg des ersten WRAH Day am 16. Oktober 2018 bekannt gegeben. In dessen Rahmen wurden mehr als 675.000 Laien weltweit in Reanimation ausgebildet. Zudem erreichte die Social Media Kampagne #WorldRestartaHeart über 12,7 Millionen Menschen. Die einheitliche globale WRAH-Botschaft „Check – Call – Compress“ soll es politischen Entscheidungsträgern weltweit ermöglichen, bei der Initiative mitzuwirken.

Die Aufforderung „Check – Call – Compress“ ist außerdem die Kernbotschaft der kürzlich von der GRC publizierten Empfehlungen zur Laienreanimation und stellt der Fachgesellschaft zufolge eine Bürgerpflicht dar. Mit zehn einfachen und präzisen Prinzipien möchte die GRC die Laienreanimation weltweit vereinfachen, um Reanimationsraten von mehr als 50 Prozent zu erreichen. In den Prinzipien wird unter anderem darauf hingewiesen, dass die alleinige Herzdruckmassage ohne Beatmung bereits eine ausreichende und effektive Wiederbelebungsmaßnahme von Laien darstellt, bis der medizinische Notdienst eintrifft. Eine zusätzliche Beatmung könne außerdem von geschulten Personen durchgeführt werden, sofern diese dazu bereit seien.

Auch anlässlich des aktuellen BGH-Urteils zur Amtspflicht von Lehrern zu Erster Hilfe (wir berichteten) bittet der GRC um eine weitreichende Verbreitung dieser zehn fundamentalen Prinzipien.

(ah)

Quellen:
The 10 fundamental principles of lay resuscitation – Recommendations by the German Resuscitation Council. Eur J Anaesthesiol 2018; 35:721–723. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6133195/

Over 675,000 lay people trained in cardiopulmonary resuscitation worldwide – The “World Restart a Heart (WRAH)” initiative 2018. Resuscitation. 2019 Mar 2;138:15-17. https://doi.org/10.1016/j.resuscitation.2019.02.033