Junge Sportler werden zu Lebensrettern

Laienreanimation rettet Leben – um hier möglichst viele Menschen zu schulen, bietet das UKL zusammen mit dem Verein “ich kann Leben retten e.V.” jetzt kostenlose Kurse für Sportvereine an., Foto: UKL/Stefan Straube

Damit bei einem plötzlichen Herzstillstand im Sport jederzeit Hilfe zur Stelle ist, bietet der Verein „Ich kann Leben retten e.V.“ zusammen mit dem Universitätsklinikum Leipzig jetzt ein kostenloses Reanimationstraining für Leipziger Kinder- und Jugendsportvereine an. Ein Schwester-Projekt startet parallel in Hamburg.

Seit dem 12. Juni wissen Millionen Menschen, dass Wiederbelebung Leben retten kann. An diesem Tag kollabierte der dänische Mittelstürmer Christian Eriksen mit einem plötzlichen Herzstillstand während des EM-Spiels gegen Finnland. Eriksen überlebte dank schneller und kompetenter Erster Hilfe.

„Jeder kann Leben retten und jeder kann Herzretter werden“ – davon ist Prof. Ulrich Laufs überzeugt. Der Kardiologe ist Direktor der Klinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Leipzig und Unterstützer der „Herzretter-Initiative“ des Vereins „Ich kann Leben retten e.V“. „Bei einem plötzlichen Herzstillstand sind die ersten Minuten entscheidend“, so Laufs. „Wir haben gute Chancen, den Betroffenen helfen zu können, wenn sofort mit der Reanimation begonnen wird – von jedem, der zuerst vor Ort ist.“ So wie auf dem Fußballfeld in Kopenhagen, wo sofort ausgebildete Ersthelfer zur Stelle waren.

Damit das künftig auch in Leipziger Sportvereinen eher die Regel als die Ausnahme ist, will das medizinische Personal des UKL zusammen mit dem Verein Nachwuchssportler zu sogenannten Herzrettern ausbilden. Alle Leipziger Kinder- und Jugendportvereine sind eingeladen, sich um einen kostenlosen Herzretter-Kurs zu bewerben. Für die ersten 10 Gruppen mit etwa 20 Jugendlichen stehen die Kurse dank einer Spende bereits zur Verfügung.

In den eigens vom Verein konzipierten Herzretter-Kursen trainieren speziell ausgebildete Schauspieler auf spielerische Art und Weise neben den medizinischen Grundtechniken zur Herz-Lungen-Wiederbelebung vor allem den Umgang mit der eigenen Angst und dem Stress in der Notfallsituation.

„Wir wollen Mut machen und helfen, Menschenleben zu retten. Denn es ist so wichtig gerade im Notfall Verantwortung zu übernehmen und die überlebenswichtige Herzdruckmassage zu beginnen“, betont Dr. Alexandra Ramshorn-Zimmer. Die Oberärztin der Zentralen Notfallaufnahme des UKL und Notärztin am UKL-eigenen Notarzt-Standort Mitte ist Mitinitiatorin der Kooperation des UKL mit der Herzretter-Initiative. „Es ist ein Projekt, dass mir seit Jahren am Herzen liegt, denn wir sehen leider viel zu oft, dass nicht rechtzeitig geholfen wurde, mit tragischen Folgen. Dabei ist es so einfach, zum Lebensretter zu werden“, so die Notärztin.

Für die Herzretter-Trainings können sich Sportvereine ab sofort unter [email protected] bewerben.  Für weitere Kurse ist der Verein auf Spenden angewiesen. „Wir hoffen, dass Unternehmen und Privatpersonen erkennen, wie wichtig dieses Thema ist und uns mit ihren Spenden dabei helfen, den Mut und das Wissen an viele neue Lebensretter zu vermitteln“, so Ramshorn-Zimmer.