Kann man den Ausbruch von Rheuma verhindern?

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Forschenden der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) unter Leitung der Medizinischen Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie gelingt es, Rheumatoide Arthritis zu hemmen.

Eine Forschungsgruppe der FAU hat Personen, die ein sehr hohes Risiko haben, an einer Rheumatoiden Arthritis zu erkranken, mit einer speziellen Methode behandelt, um den Ausbruch der Erkrankung zu verhindern. Dies vermeldet die FAU.

Früherkennung und frühe Behandlung sind bei Rheumatoider Arthritis essenziell. In der laut FAU „bahnbrechenden” Studie, die in „The Lancet” veröffentlicht wurde, konnte nun gezeigt werden, dass der Ausbruch der Erkrankung gehemmt werden kann, wenn eine spezielle Behandlung durchgeführt wird, die das fehlgeleitete Immunsystem reguliert. Dabei nutzen die Ärztinnen und Ärzte der FAU einen Trick: Bereits vor Ausbruch der Erkrankung ist im Blut von Menschen ein spezieller Antikörper zu finden, der sich gegen veränderte Eiweiße (Citrullinierte Proteine, CCP) richtet. Diesen Antikörper findet man bei Gesunden normalerweise nicht. Menschen mit CCP haben ein hohes Risiko, in nächster Zeit eine Rheumatoide Arthritis zu entwickeln.

„Wir haben in dieser Studie, die elf Zentren in Deutschland und drei Zentren im Ausland umfasst, Menschen mit CCP mit dem immunregulatorischen Medikament Abatacept für ein halbes Jahr behandelt und dann die Behandlung beendet. Dabei entwickelten Menschen, die mit Abatacept behandelt wurden, viel seltener eine Rheumatoide Arthritis als jene, die ein Placebo bekamen“, berichten die beiden Studienautoren PD Dr. Jürgen Rech und Dr. Koray Tascilar.

Die Aussagekraft dieser Entdeckung wird zusätzlich noch dadurch verstärkt, dass eine zweite, unabhängige Studie einer britisch-niederländischen Gruppe, die in derselben Ausgabe von „The Lancet” veröffentlicht wurde, ebenfalls zeigt, dass die Behandlung mit Abatacept den Ausbruch einer Rheumatoiden Arthritis hemmt.

„Durch diese Studie eröffnen sich für Menschen, die in ihren Blutuntersuchungen einen positiven Test auf Antikörper gegen CCP aufweisen, neue Möglichkeiten den Ausbruch einer Rheumatoiden Arthritis zu verhindern“, sagt Prof. Georg Schett, Co-Sprecher vom Deutschen Zentrum Immuntherapie (DZI), und Direktor der Medizinischen Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie.