Kantonsspital Uri: Urologisches Angebot soll mit neuer Leitung ausgebaut werden

Paul Mittelstädt, neuer Leiter der Urologie in Uri, hat seine medizinische Laufbahn in Deutschland absolviert. Foto: KSU

Dr. Paul Mittelstädt leitet seit 01.10.2021 als Konsiliararzt die Urologie des Kantonsspitals Uri (KSU) in Altdorf (Schweiz). In naher Zukunft soll das dortige urologische Angebot erweitert werden.

Mittelstädt folgt auf Dr. Patrick Stucki, der nach 25 Jahren das KSU verlassen hat. Für die Nachfolge der urologischen Versorgung habe der Spitalrat den bereits bestehenden Partner, die Klinik für Urologie des Luzerner Kantonsspitals (LUKS), gewählt, heißt es in einer Mitteilung des Krankenhauses. Mit der Zusammenarbeit mit der Klinik für Urologie des LUKS könne das urologische Leistungsangebot am KSU nahtlos weitergeführt werden.

Der neue Leiter der Urologie absolvierte neben seinem Medizinstudium an der Charité in Berlin ein geisteswissenschaftliches Studium und ist examinierter Sport- und Geschichtslehrer. Seine Weiterbildung zum Facharzt für Urologie schloss er am Universitätsklinikum Magdeburg ab und war anschließend am Universitätsklinikum Dresden und am Klinikum Cottbus in Deutschland als Facharzt für Urologie tätig. Bereits seit 2020 fungiert er am LUKS in der Klinik für Urologie als Oberarzt.

Die Stellvertretung Mittelstädts nimmt Dr. Nico Grossmann wahr. Er absolvierte seine medizinische Ausbildung an der Universität Zürich (Schweiz) und an der University of Sydney (Australien). Im Rahmen seiner Weiterbildung zum Facharzt für Urologie war er bis 2020 am Universitätsspital Zürich und zuletzt im Allgemeinen Krankenhaus in der Stadt Wien (Österreich) tätig.

Ziel ist eine “Voll-Urologie” in Uri

Die Zusammenarbeit zwischen dem KSU und dem LUKS in der Urologie soll laut Mitteilung auf eine “Systempartnerschaft” ausgeweitet werden. Damit werde die Betreuung und Behandlung der Patienten ganzheitlich und unabhängig von einzelnen Ärztinnen und Ärzten erbracht. Dies bedeute für die Patienten aus Uri Vorteile: Die ärztliche Stellvertretung sei vollumfänglich sichergestellt und für jedes Krankheitsbild könne das KSU den richtigen Spezialisten anbieten.

Das urologische Leistungsangebot soll in den nächsten Monaten schrittweise ausgebaut werden. Geplant ist, dass das KSU bis zum Bezug des Neubaus eine “Voll-Urologie” bieten kann. Hierfür wurde im Neubau ein eigenständiges Urologie-Zentrum errichtet. Verglichen zu heute sollen am KSU Leistungen wie z.B. die Chirurgie der Niere und am Nierenbecken, die alternative Behandlung von Prostatavergrößerung oder Fusionsbiopsien an der Prostata angeboten werden.

Ausgewählte hochspezialisierte Eingriffe und die Roboterchirurgie sollen auch in Zukunft beim Partner in Luzern vorgenommen werden. In jedem Fall würden die Untersuchungen und die Nachbetreuung jedoch am KSU durchgeführt. Zudem ist vorgesehen, dass die Patienten nach einem operativen Eingriff den notwendigen Spitalaufenthalt im KSU verbringen, sofern dies aus medizinischen Gründen möglich und im Interesse der Patienten und deren Angehörigen ist. Damit finde die Nachbetreuung im gewohnten Umfeld im Kanton Uri statt.

(KSU/ms)