Karolinska-Institut arbeitet mit schwedischem Unternehmen an KI-gestützter Prostatakrebs-Präzisionsdiagnostik

Eingang des Karolinska-Instituts (Königliches Carolinensiel) in Solna im Stadtgebiet von Groß-Stockholm, Schweden. Foto: Peter Stein – stock.adobe.com

Das schwedische Unternehmen Inify Laboratories geht eine Forschungspartnerschaft mit der Abteilung für Molekularmedizin und Chirurgie am Karolinska-Institut (Solna, Schweden) ein, um die Präzisionsdiagnostik bei Prostatakrebs voranzutreiben.

Das Hauptziel dieser Zusammenarbeit ist es laut einer Mitteilung von Inify, die Präzision der Prostatakrebsdiagnose durch eine von künstlicher Intelligenz (KI) gesteuerte Bildanalyse zu verbessern. Inify verwende einen vollständig digitalen, standardisierten und KI-gestützten Workflow, um Qualität und Reaktionszeiten im Bereich der Prostata zu optimieren, heißt es weiter.

Das ProMort-Programm am Karolinska-Institut ist ein multidisziplinäres, internationales Forschungsprojekt mit dem Ziel, neue, leistungsstarke Prognoseinstrumente für Prostatakrebs zu entwickeln. Sie sollen dabei helfen, die Behandlung optimal auf den einzelnen Patienten abzustimmen. In dem Programm identifizieren die Wissenschaftler unter Verwendung von Tumorgewebe aus diagnostischen Biopsien molekulare Faktoren, die mit dem Tod durch Prostatakrebs in Zusammenhang stehen. Zudem beabsichtigen sie, unter Verwendung standardisierter pathologischer Überprüfungen und KI neue histopathologische Merkmale für Prostatakrebs-bedingte Mortalität zu finden. Beides soll durch Kombination mit klinischen Variablen in ein neues Prognoseinstrument integriert werden.

Während des Projekts wird die KI-Entwicklungsplattform von Inify verwendet, um verschiedene Wachstumsmuster von Prostatakrebs mit Schwerpunkt auf kribriformen Strukturen, perineuraler Invasion und reaktivem Stroma zu annotieren. Dies wird als Input verwendet, um KI-Modelle zu trainieren, die diese Strukturen genau identifizieren und umreißen können. So soll der Diagnoseprozess beschleunigt sowie die Grundlage für ein optimiertes Ergebnis mit weniger Intra- und Interobserver-Variabilität gelegt werden.

„Als unser ProMort-Team die Gespräche mit Inify begann, erkannten wir schnell die Leistungsfähigkeit ihrer Organisation und Technologie. Eine Zusammenarbeit hat großes Potenzial, die wichtige Arbeit der Identifizierung von Markern zur Bestimmung des Bösartigkeitsgrades bei Prostatakrebs weiter voranzutreiben und gleichzeitig eine hohe und gleichbleibende Qualität aufrechtzuerhalten“, sagt Olof Akre, Professor für onkologische Chirurgie an der Abteilung für Molekularmedizin und Chirurgie am Karolinska-Institut. „Ich freue mich sehr über diese Partnerschaft und darauf, großartige KI-Modelle mit talentierten Menschen zu kombinieren.“

„Das Projekt entspricht unserer Vision, die Präzisionsdiagnostik bei Prostatakrebs voranzutreiben, und wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit einer so renommierten Forschungsgruppe am Karolinska-Institut“, kommentiert CEO Fredrik Palm von Inify Laboratories. CTO Arto Järvinen ergänzt: „Die ultimative Grundwahrheit für das Training diagnostischer KI-Anwendungen ist das Patientenergebnis. Dieses Forschungsprojekt bietet eine einzigartige Gelegenheit, bisher unentdeckte oder nicht verifizierte Zusammenhänge zwischen histopathologischen Merkmalen und Patientenergebnissen zu finden.“

(Inify/ms)