KBV: Ressource Arztzeit bleibt knapp

Unzufrieden mit dem Scchiedsspruch: KBV-Vorstandsvorsitzender Andreas Gassen. Foto: axentis.de / Lopata

Vor dem Hintergrund der Arztzahlstatistik für das Jahr 2021 betont die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), dass die Ressource Arztzeit nach wie vor knapp sei, auch wenn die Zahl an Ärzten und Psychotherapeuten gestiegen ist. Durch Anstellung und Teilzeit relativiere sich die Zunahme, begründet die KBV.

„Politik ist gut beraten, die ambulante Versorgung und ihre Strukturen zu stärken“, erklärte KBV-Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen. „Wie wichtig der ambulante Bereich mit den Praxen der niedergelassenen Hausärzte, Fachärzte und Psychotherapeuten und ihrer Teams für die Versorgung in Deutschland ist, hat nicht zuletzt die Corona-Pandemie gezeigt.“

Dr. Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KBV, fordert, die Attraktivität der selbstständigen Niederlassung wieder zu steigern. Als Mittel dazu sieht er einen “Abbau der überbordenden Bürokratie”, Anpassungen bei der Vergütung und eine konsequente ambulante Weiterbildung. Zudem müsse die Zahl der Medizinstudierenden endlich erhöht werden. “Geschieht dies nicht, erleidet die Versorgung Schiffbruch”, mahnt Hofmeister.

Nach wie vor ungebrochen ist laut Ärztestatistik der Trend zur Teilzeittätigkeit. Auch die Anzahl der angestellten Ärzte und Psychotherapeuten in Einrichtungen und freier Praxis hat sich weiter erhöht. Der Zuwachs fiel mit 7,7 Prozent ähnlich stark wie in den Vorjahren aus. Dabei stiegen die Anstellungen in den Medizinischen Versorgungszentren stärker als die Anstellungen in freien Praxen.

Bei einzelnen Fachgruppen wie Psychotherapeuten (plus 1,6 Prozent) und Nervenärzten (plus 2,2 Prozent) sind Zuwächse zu verzeichnen. Bei diesen Arztgruppen wurden im Jahr 2019 im Zuge der Bedarfsplanungsreform des Gemeinsamen Bundesausschusses neue Niederlassungsmöglichkeiten geschaffen. Die Zahl der Hausärzte sank minimal um 0,2 Prozent.

(KBV/ms)