Keimzelltumoren mit schlechter Prognose: Bei manchen hilft mehr mehr10. Dezember 2024 Anhand des Abfalls der Tumormarker lässt sich bei Keimzelltumoren mit schlechter Prognose beurteilen, welche Patienten eine Therapieintensivierung brauchen. Symbolbild: Dr_Microbe – stock.adobe.com Eine aktualisierte Analyse der GETUG-13-Studie zu Keimzelltumoren mit schlechter Prognose gibt Hinweise darauf, dass eine personalisierte Chemotherapie auf Basis des Tumormarker-Rückgangs Vorteile bringt. Bestimmten Patienten hilft eine Therapieintensivierung. Ergebnisse der GETUG-13-Studie haben bereits gezeigt, dass die Umstellung von Patienten mit nichtseminomatösen Keimzelltumoren mit schlechter Prognose und ungünstigem Rückgang der Marker auf eine intensivierte Chemotherapie zu verbesserten Ergebnissen geführt hat. Nun wurden die Langzeitergebnisse nach einer medianen Nachbeobachtung von 7,1 Jahren (Spanne 0,3–13,3) publiziert. Sie deuten auf einen anhaltenden Nutzen der intensivierten Chemotherapie beim progressionsfreien Überleben (PFS) und zahlenmäßig bessere Überlebensraten hin, bei minimaler Toxizität und reduziertem Einsatz einer Salvage-Hochdosis-Chemotherapie plus Stammzelltransplantation. In GETUG 13 hatten 263 Patienten mit schlechter Prognose nach den Kriterien der International Germ Cell Cancer Consensus Group einen Zyklus Bleomycin, Etoposid und Cisplatin (BEP) erhalten: 51 mit einem günstigen Rückgang der Tumormarker setzten die Behandlung mit 3 Zyklen BEP (Fav-BEP) fort, und 203 mit einem ungünstigen Rückgang wurden randomisiert für 3 BEP-Zyklen (Unfav-BEP) oder ein dosisdichtes Behandlungsschema (Unfav-dose-dense; 2 Zyklen Paclitaxel-BEP-Oxaliplatin + 2 Zyklen Cisplatin, Ifosfamid und Bleomycin). Nach 5 Jahren beziffern die Autoren um Prof. Karim Fizazi vom Institut Gustave Roussy in Villejuif, Frankreich, die PFS-Rate auf 58,9% im Unfav-dose-dense-Arm und 46,7% im Unfav-BEP-Arm (HR 0,65; 95%-KI 0,44-0,97; p=0,036). Die OS-Rate nach 5 Jahren geben sie mit 70,9% bzw. 61,3% an (HR 0,74; 95%-KI 0,46-1,20; P=0,22). Nach Einschätzung der Autoren entwickelten sich die Nebenwirkungen günstig, nur 3 Patienten im Unfav-dose-dense-Arm meldeten nach einem Jahr eine motorische Neurotoxizität von Grad 3, nach 2 Jahren sei keine Toxizität über Grad 1 gemeldet worden. Eine Salvage-Hochdosis-Chemotherapie plus Stammzelltransplantation kam bei 8% im Unfav-dose-dense-Arm und bei 17% im Arm mit Unfav-BEP-Behandlung zum Einsatz (p=0,035). (sf/ms)
Mehr erfahren zu: "KITTU 2.0: Künstliche Intelligenz zur Unterstützung multidisziplinärer Tumorkonferenzen wird evaluiert" KITTU 2.0: Künstliche Intelligenz zur Unterstützung multidisziplinärer Tumorkonferenzen wird evaluiert An der Universitätsmedizin Mainz startet ein Forschungsprojekt, um den Prototyp eines auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Assistenzsystems für urologische Tumortherapien weiterzuentwickeln.
Mehr erfahren zu: "Weniger Verluste – Minister sieht Uniklinik Mainz auf gutem Weg" Weniger Verluste – Minister sieht Uniklinik Mainz auf gutem Weg Mit einem Bündel an Maßnahmen versucht die Uniklinik Mainz seit Jahren, aus den roten Zahlen zu kommen – und verbucht auch nach Meinung des Landes einen Teilerfolg.
Mehr erfahren zu: "EHDS und EU-HTA: Gesundheitsdaten und Arzneimittelbewertung vereinheitlichen" EHDS und EU-HTA: Gesundheitsdaten und Arzneimittelbewertung vereinheitlichen Die EU-Staaten rücken mit dem Start des Europäischen Gesundheitsdatenraums (EHDS) und des europäischen Nutzenbewertungsverfahrens (EU-HTA) zusammen. Experten diskutierten den Nutzen von EHDS und EU-HTA mit Blick auf den Datenschutz im […]