Keine Häufung postoperativer Infektionen nach tracheoösophagealer Punktion

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Zur Bemessung postoperativ auftretender Wundkomplikationen nach primärer tracheoösophagealer Punktion haben US-amerikanische Otolaryngologen ein Review durchgeführt.

Sie verglichen die Komplikationsrate nach Laryngektomie mit und ohne tracheoösophageale Punktion (TEP) zum Zeitpunkt der OP. Die Autoren bedienten sich hierzu großer Datenbestände aus universitären und öffentlichen Kliniken der Vereinigten Staaten, die zum „American College of Surgeons National Surgical Quality Improvement Program“ beitragen; die Daten stammten aus dem Zeitraum 2006–2012.

Es konnten 430 Patienten identifiziert werden, bei denen eine totale Laryngektomie mit oder ohne TEP vorgenommen wurde. Die Anzahl der Patienten, bei denen eine TEP zum Zeitpunkt der Laryngektomie vorgenommen wurde, betrug 68, die der Patienten mit Laryngektomie ohne TEP 362. Die Autoren verglichen die Rate der postoperativ auftretenden Wundkomplikationen sowie sekundäre Behandlungs­ergebnisse wie medizinische Komplikationen und die Länge des Krankenhausaufenthalts.

Die Inzidenz „oberflächlicher“ und „tieferer“ Infektionen („deep or organ space“) an der Operationsstelle, der medizinischen Komplikationen, erneute OP sowie die Länge der Krankenhausaufenthalte unterschied sich nicht zwischen den beiden Patientengruppen. Bei den Patienten der TEP-Gruppe kam es häufiger zu allgemeinen Wundheilungsstörungen (Relatives Risiko: 2,02; 95 %-Konfidenzintervall 1,06–3,84).

Angesichts der Ergebnisse ziehen die Autoren der Studie das Fazit, dass eine TEP bei Laryngektomie kein substanzielles Risiko bezüglich „oberflächlicher“ und „tieferer“ Infektionen an der Wundstelle darstellt und nicht zu weiteren Komplikationen oder einer Verlängerung des Klinikaufenthaltes führt. Die gewonnenen Erkenntnisse könnten dazu beitragen, Empfehlungen bezüglich der Sprach­rehabilitation bei Verlust des Kehlkopfes an Patienten weiterzugeben. (am)